Charity: Ultras verschenken Choreo

Omnomnom. Hinter dem ersten Türchen dieses Jahr für die Crew11 aus Aalen mal etwas Unbekanntes: ne Choreo. Mit Liebe verpackt und mit Deutschlandfähnchen garniert, direkt aus dem Aktivitätenarchiv der Heidenheimer Fanatico Boys geopfert: Charity: Ultras verschenken Choreo weiterlesen

UF97 holt verbotene Choreo nach

Was machst du, wenn dir die Choreo von der UEFA verboten wird? Entweder trotzdem machen (kann sich schwierig gestalten), oder erstmal zähneknirschend hinnehmen und einfach auf später verlegen. Nette Choreoidee und schade, dass es nicht im Stadion passierte. Hier das Video der Aktion mit jeder Menge Pathos:

Youtube Direktlink

Guten Morgan, schlafende Hunde

Wunderkerzen sollen, wenn es nach DFB, Feuerwehr und Polizei geht am Millerntor nie wieder zu sehen sein. Der FC St. Pauli gab heute eine entsprechende Mitteilung auf seiner Homepage heraus, nach der Fans beim nächsten Heimspiel auf Wunderkerzen verzichten sollten. Man stehe unter Beobachtung. Jetzt gibt es Grund zur Annahme, der Sponsor, der bei diesem Spiel Knicklichter verteilen will, könnte auf andere Art mit dem plötzlichen Verbot zu tun haben, als manch ein Gedanke vermuten ließ.

Leuchtmittel waren immer beliebt im Stadion. Ob nun das gute, alte bengalische Licht oder die klassische Wunderkerze – mit all dem kann man herrliche Effekte erzeugen. Das geht auch mit Feuerzeugen, wie Konzerte von Take That und anderen beweisen, oder neuerdings mit Handydisplays oder Kamerablitzen. Am meisten Charme haben nach wie vor Fackel und Kerze. Der DFB stuft jene jedoch als Pyrotechnik ein, womit sie verboten sind. Zwar sind handelsübliche Wunderkerzen als Feuerwerk der Klasse I eingestuft und dürfen damit von Personen ab 3 Jahren benutzt werden, weiß Wikipedia, doch der DFB Irrsinn braucht solch Klassifizierung nicht, so lange er im Namen der Sicherheit verbieten kann.

Ich habe heute Nachmittag über die Sponsorenaktion zum nächsten Heimspiel geschrieben. Es wurde in einer offiziellen Mitteilung darum gebeten bei dem Spiel, bei dem der Sponsor Captain Morgan im ganzen Millerntor Knicklichter verteilen möchte, auf Wunderkerzen zu verzichten seien. Der Verein, so heißt es, stehe unter Beobachtung. Eine Verschwörung, das Wunderkerzenverbot, solle der Knicklichtaktion mehr Geltung verleihen, wollte ich gar nicht forcieren, lediglich auf einen mehr oder minder lustigen Zufall hinweisen.

Wunderkerzen passen eigentlich ideal zum FC St. Pauli
Wunderkerzen passen eigentlich ideal zum FC St. Pauli

Doch so zufällig wie es mit mangelndem Verschwörungswillen scheinen mag, ist es vielleicht gar nicht. Sven Brux schließt im inoffiziellen Fanforum einen Zusammenhang zwischen den Knicklichtern und dem Wunderkerzenverbot aus. Für den Gedanken, Wunderkerzen stören die Karpfenteichatmosphäre wird das stimmen, doch es könnte einen anderen Zusammenhang geben.

Aus vertrauenswürdiger Quelle habe ich erfahren, dass der Sponsor ursprünglich nicht mit Angler- respektive Militariazubehör plante, sondern mit – wer mag es erahnen – Wunderkerzen. 20.000 Spautzemännchen in einem Stadion, das stellte man sich schön, vielleicht werbewirksam, in jedem Fall genehmigungspflichtig vor. So kontaktierte man die Feuerwehr, um sich die Erlaubnis für diese Sponsoringaktion zu holen.

Nun zähle man 1 und 1 zusammen und sage mir, werden der Feuerwehr dank ihrer besonders guten Sicht nun ausgerechnet beim letzten Heimspiel gegen Regensburg Wunderkerzenbündel, geworfene Kerzen, etc. nicht entgangen sein, obwohl es bei nahezu jedem Flutlichtspiel zu Wunderkerzengebrauch kommt, oder mag da ein Werbepartner des FCSP tollpatschig und aus Versehen schlafende Hunde geweckt haben?

Es kann Zufall sein, dass die Feuerwehr unseren Club auf die Wunderkerzengefahren hinweist, nachdem sie um Erlaubnis gefragt wurden, es kann aber auch sein, dass die Idee des Sponsors Anstoß einer Dominoreaktion war. Choreoaktionen und ähnliches sollten bei den Fans bleiben.

Wunderkerzen? Kannste knicken!

Diese Mitteilung wurde heute auf die Homepage des FC Sankt Pauli gestellt und unsere geschätzten Kolleg*innen vom Magischen FC kritisieren zurecht, dass die Verantwortlichen hier mal wieder in allerschlimmster Duckmäusermanier und mit vorauseilendem Gehorsam agieren. Non established ist das freilich nicht, aber die Damen und Herren werden schon wissen, wie man Markenpflege betreibt, sind ja Profis. Nur von einem, so scheint es verstehen sie weniger als nichts: Fußballfans.

Liebe Fans des FC St. Pauli,

bei den vergangenen beiden Heimspielen kam es in unterschiedlichen Stadionbereichen zu intensivem Gebrauch von Wunderkerzen. Die Feuerwehr Hamburg kritisierte dies und wies auf die erhöhte Gefahr durch entflammbare Stoffe wie Fahnen, etc. hin. Auch der Deutsche Fußball Bund machte dies in einem Schreiben an uns deutlich und erklärte, dass es sich auch bei Wunderkerzen um Pyrotechnik handelt. Dies könne bei missbräuchlichem Einsatz zu Schäden führen. Das Spiel gegen Paderborn am Montag steht dementsprechend unter Beobachtung.

Wir möchten also dringend darum bitten, keine Pyrotechnik mit ins Stadion zu nehmen – also auch keine Wunderkerzen – um Gefährdungen vorzubeugen und dem Verein vor Schaden in Form von Strafen zu bewahren. Beteiligt Euch lieber alle an der geplanten Choreographie zum Thema „Homophobie beim Fußball“, zu der am Sonnabendmorgen (30.3.) weitere Infos folgen. (FC St. Pauli)

Warum wird der Alerta Action Day erwähnt (Danke) und nicht die tolle Sponsorenaktion?

Dem Vernehmen nach plant Captain Morgan eine Sponsorenaktion bei der Knicklichter verteilt werden sollen. Man muss sich schon im Allgemeinen fragen, ob da niemandem die Idee kommt, dass das den Fans nicht unbedingt gefallen dürfte? Ich erinnere mich noch gut an die JHV vor einigen Monaten. An das Beteuern, bei fanrelevanten Fragen „Experten“ dazuzuholen. Was, wenn nicht fanrelevant, ist eine Aktion, bei der de facto Choreomaterial durch einen Sponsor verteilt wird? Wurde der Fanladen gefragt? Wurde das in die Fanszene zurückgekoppelt? Gab es ein Mitspracherecht? Ich weiß es nicht, kann es mir aber nur schwer vorstellen (lasse mich aber gerne aufklären).

So werden am Ostermontag alle, die nicht „Nerv nicht!“ sagen (also mehr als genug), einen Flyer und ein Knicklicht bekommen. Freilich entsteht daraus keine koordinierte Choreo, dass man solche Utensilien aber um und bei Einlauf einsetzt, dass dürfte mittlerweile gelernt sein. Da ist es doch ein glücklicher Zufall, dass ausgerechnet zu diesem Spiel noch mal drum gebeten wird die bösen, gefährlichen Wunderkerzen zu Hause zu lassen. Es wäre doch schade, wenn das bunte Knicklichterbild durch nervig funkelnde Wunderkerzen getrübt wird. Der Sponsor freut sich und alle halten sich brav an die Regeln, wie es unser Spießerpräsidium sich wünscht.

Doch nicht genug an Benefit, wenn ihr, liebe Vereinsverantwortlichen, noch Nebelmaschinen aufstellt, dann wirkt das vielleicht wie eine echte Pyroshow und wir können endlich aufhören von der Legalisierung zu reden. Just kidding!

Nehmt keine Knicklichter, bringt im Zweifel Wunderkerzen mit und unterstützt die Choreo gegen Homophobie! Alerta!

Auch gut: Publikative.org zum Thema

Teure Treue? Strafen und Adressaten

Grund für die Sanktionierung waren der verspätete Anpfiff im Spiel gegen Dynamo Dresden, der durch Kassenrollenwürfe verursacht worden war. Eine an sich schöne Choreografie in der Südkurve wurde im Mittelblock leider zu spät gestartet, so dass die Ordner im Torraum mit der Beseitigung des Papiers nicht rechtzeitig fertig wurden. Erschwert wurde dies dadurch, dass auch nach dem „Hauptwurf“ immer wieder einzelne Papierrollen auf den Rasen flogen und die Ordner diese beseitigen mussten.

Ein weiterer nun sanktionierter Zwischenfall war das Abbrennen von Pyrotechnik beim DFB-Pokal-Spiel in Stuttgart. Die Verzögerung beim Heimspiel wurde mit 4.000 Euro und die Pyrotechnik in Stuttgart mit 3.000 Euro gehandelt und beides mit schlussendlich 6.000 Euro zusammengefasst.

Seit Anfang 2011 hat der FC St. Pauli Strafen in Höhe von 89.000 Euro zahlen müssen. Hinzu kam ein Einnahmeverlust in Höhe von rund 400.000 Euro, weil der Club, nach dem Becherwurf und dem nachfolgenden Spielabbruch in der Bundesligapartie gegen Schalke 04, das erste Heimspiel der letzten Saison in Lübeck austragen musste.
(Quelle: FCSTPAULI.COM)

Die Taliban der Fans haben wieder zugeschlagen. Gerade die den Terrororganisationen ETA, IRA, RAF, etc. nahestehenden Fans des FC St. Pauli haben wieder einen hinterlistigen Anschlag auf die Ordnung im Land der Ordnung gewagt und (leider) erfolgreich durchgeführt. Mit mehreren tausend Luftschlangen versuchten sie sich im Wettstreit mit den Fans des langjährigen Rivalen Dynamo Dresden, wer denn nun weniger dumme Fans hat (Ziel ist es, dass alle gleichzeitig werfen, je geringer der Durchschnitts-IQ der Fans, desto größer die zeitliche Streuung des Wurfzeitpunkts). Ohne derartig dummen Wettkämpfen eine Plattform bieten zu wollen, kann man wohl sagen, dass die Sankt Pauli Fans in diesem Fall die Nase vorn hatten. Gedämpft wird der Sieg freilich durch das schon lange zuvor erfolgte Eingeständnis des Dresdener Kurvenvaters „Lehmi“, dass man das mit den Kassenrollen „noch nich‘ ganz so“ habe. Nun jedoch genug des Hofierens dieser unwürdigen Kultur des Schindluders, was dem FC Sankt Pauli und uns als Sankt Pauli Fans entsprechend ebenso wichtig ist mitzuteilen, ist, dass dieses weiße Geflatter ein wirklich teurer Spaß ist, weil das nämlich den Anpfiff verzögert hat. Teurer sogar, als dieses olle Pyro. Ist aber beides teuer. 4.000 + 3.000 = 7.000. 7.000 – 1.000 (Kombirabatt) = 6.000 Euro Strafe heißt das für den magischen FC in der Logik des großen DFB.


Foto: USP

Genug des Sarkasmus. Dass dem DFB der Eingriff ins Spiel ein unheiliger Dorn im Auge ist und in seiner Logik hart zu bestrafen ist, wissen wir nicht zuletzt seit dem Spielabbruch gegen Schalke nach dem Becherwurf. Alles, was innerhalb der 90 Minuten bzw. dem für das Fußballspiel vorgesehenen Zeitfenster passiert und gerade die Geschehnisse, welche das Spiel als solches Betreffen, erhalten vom DFB gesonderte Aufmerksamkeit. Daher ist (in Verbandslogik) 1x Spielunterbrechung auch schlimmer als 20x „Affenlaute“ o.ä. Das ist eine Logik, die so unverhältnismäßig wie berechenbar ist. Dumm aber einzuschätzen. Dass nun der Preis der Choreo um eine Strafe von 4.000 (darf ich den Kombirabatt da mit einrechnen?) Euro steigt, ist unglücklich, aber doch an sich kein großer Beinbruch.

Dass sich der FC Sankt Pauli nicht zu schade fühlt, nicht nur über die Strafe und das unnötige Akzeptieren dieser (ich weiß, es wurde mannigfach bemüht, trotzdem: Was denn „non established“?!) zu berichten, sondern erstens, das Stadion- bzw. Choreoverhalten der Südkurve zu beurteilen („erschwert wurde dies …“) und damit seinerseits die Fans zu einem „sauberen Fußball“ im Sinne des DFB aufzufordern und zweitens, nochmal die Summe der Strafen seit dem Becherwurf aufzurechnen, was völlig gaga ist. Nicht nur dass da Äpfel und Birnen in das selbe Körbchen geworfen werden (Geldstrafen und Einnahmeverluste als folge von Strafen), sondern dass das Schalkespiel oder Anfang 2011 mitnichten einen Wendepunkt im Fanverhalten, sondern ein völlig wahllos gewählten Zeitpunkt darstellen. Allenfalls noch einen Wendepunkt in der Bestrafungspraxis des DFB. Dann aber sollte eine solche Mitteilung nicht diesen ekelhaften „Bessert euch“-Subtext transportieren.

Auf dem Baschblog hieß es vor kurzem hinsichtlich der Stellungnahme des Präsidiums zum Sicherheitspapier der DFL: „Ver­ei­ne, ihre Fans und Mit­glie­der be­fin­den sich in einem Kon­flikt mit DFB und DFL, die ent­ge­gen der Ver­eins­in­ter­es­sen und mit Hilfe einer vor­ge­scho­be­nen Si­cher­heits­de­bat­te, das „Pro­dukt Fuß­ball“ to­tal­ver­mark­ten wol­len.“ Das gilt auch bei Strafen. Der Feind des Vereins ist der Verband, dessen intransparente und bisweilen willkürliche Bestrafungspraxis die Vereine vor Probleme stellt. Trotzdem wird sich in diesen Fragen stets gen Fans gewannt, die zu normalisieren seien. Die Vereine machen sich auf diese Weise zum Erfüllungsgehilfen eines Apparates, der rechtsstaatlichen Ansprüchen nicht vollumfänglich gerecht wird.

Der richtige Weg wäre es gewesen, die Strafen abzulehnen – das ist nicht geschehen. Das Präsidium des FC Sankt Pauli bleibt so fanfreundlich wie der Montag Abend.

Wer es nicht fühlt, kann es nicht verstehen

Ich stehe auf der Gegengeraden, vor mir findet ein Gestocher und Gestümpel statt. Noch weiter vor mir fragt sich der Kerl mit der kurzrasierten Halbglatze ob Tschauner in der Situation nun wirklich hätte rauskommen sollen oder nicht. Was soll’s denke ich mir, in dieser Situation ist doch eh kein Tor gefallen. Immerhin beschäftigt er sich mit dem Spiel und nicht damit, dass sein Kurzer seit einigen Wochen den anderen Kleinen im Kindergarten dauernd mit der Schippe auf den Kopf kloppt – wäre ja auch denkbar. Support liegt der Gruppe Gegengeraden-Daddies vor mir jedenfalls nicht. Geht wohl den meisten hier so.

Was für ein Ausblick von hier oben. Die neue Gegengerade. Ein hässliches Parkhaus mit 10.000 Stehplätzen. Selbst wenn diese gefüllt sein werden, es lässt sich erahnen, die Gegengerade wird eine Stehplatzwand mit der Atmosphäre eines leeren Parkhauses bei Nacht, Stimmungstechnisch. Bei näherem Hinsehen dann doch eher ein riesiges Kaffekränzchen, bzw. hunderte Kaffeekränzchen auf einem Haufen. Natürlich gibt es die Supportwilligen, die ihren englischen old-school Support machen und das ist fett und dem gebührt, gerade in dieser Umgebung aller Respekt. Und natürlich ist das Stimmungstief der Gegengerade keine neue Erkenntnis, doch angesichts des Potentials dieser neuen Tribüne ist es ein mal mehr ein Schlag in die Magengrube, dieses Potential verpuffen zu sehen. Es gibt Leute, mit denen ich sprach, die hoffen, durch die neuen Karten käme supportwilliges Potential und man könne was reißen, aber irgendwie erscheint mir das doch sehr unwahrscheinlich. Bei 1.000 neuen Dauerkarten und ca. 3.000 neuen Einzelkarten erscheint es wahrscheinlicher, dass die neuen Kapazitäten eher von Touristen, die ihr Kiezwochenende abrunden wollen, genutzt wird. Ich kann es ihnen nicht ein mal verdenken, nur supporttechnisch bringt uns das alles nicht weiter.

Zurück zum Rasen: gewonnen, ja. Und wir hatten auch Chancen, aber die Offenbarung, war das, was die Boys in Brown auf den Rasen zauberten, nun wahrlich nicht. Nach fünf Spielen, vier in der Liga und einem im Pokal, ist das Bild, welches die Mannschaft uns Fans darbietet, nicht gerade das beste. Um genauer zu sein, sie präsentieren sich nicht im Ansatz als funktionierende Mannschaft. Bei beiden Siegen, gegen Offenburg im Pokal und nun gegen Sandhausen am Millerntor, lieferte die Mannschaft jeweils kein sonderlich starkes Spiel ab. Die guten Ausgänge waren eher der mangelnden Qualität der Gegner, als der Raffinesse der Kiezkicker geschuldet. In der Hoffnung, dass sich die Mannschaft, zumindest ein bisschen, noch findet, gebe ich mal als erste grobe Saisonprognose einen Mittelfeldplatz auf der Tabelle aus.

Wieder in den Neubaustaub der Gegengeraden, auf der mehr oder weniger zu meiner Überraschung mal wieder aus jedem Quatsch Geld gemacht werden soll. Den Besucher_innen wird dort ein schmucker „Baustellenbesucher“-Schal feil geboten – ich weiß ja nicht…
Der Blick aber, wie gesagt wirklich toll – so hässlich die Tribüne mit ihrem Waschbeton von außen auch aussieht. Geradezu ausstaffiert mit Premiumblick gab es also die Zehnjahreschoreo bzw. besser -choreos von USP zu bestaunen. Zum Spielbeginn eine riesige Blockfahne mit zwei brauntönen und weiß, USP-Wappen säumten das ganze und in der Mitte prangte der bekannte Arbeiter im roten Stern. Das allein schon wunderschön nur reichte das den Ultras zum Feiern ihres zehnjährigen Bestehen am Millerntor noch lange nicht. Als die Blockfahne herunterkam folgten braun-weiß-rote Zettel, sowie braune und weiße Fahnen. Im Mittelblock ergaben Tapetenbahnen das Wappen unseres Vereins und nach einer Drehung selbiger das runde USP Logo. Das alles sind schon mehr als genug Gründe für ein Ausbleiben der Spucke, doch eine Choreo ohne Spruchband ist wie Erdnussbutter und Nutella ohne Brötchen. Auf den Sitzplätzen also in großen Lettern „Ultrà Sankt Pauli..“ und am Zaun „Wer es nicht fühlt kann es nicht verstehen“.

Es soll ja Gestalten geben, die Nordsupport vorgeworfen hätten, sich mit ihrer Choreo vom letzten Heimspiel bei USP angebiedert zu haben. Nur, liebe Menschen, die sich jetzt angesprochen fühlen dürfen, das war kein Anbiedern. Überhaupt ist das Gegenteil von USP hassen nicht anbiedern. Daher an dieser Stelle einen Gruß an Nord-Support, die „da drüben“ mit wenigen Leuten engagiert sind, etwas wirklich Cooles auf die Beine zu stellen (An die das hier lesenden Nordtribünen-Besucher_innen: Schnackt die Leute von Nord-Support an, die freuen sich über interessierte und helfende Hände). Die Choreo war also kein Anbiedern, sondern Ausdruck dessen, dass es dort im Norden Leute gibt, die es fühlen, es also verstehen. Ihr skurrilen Meckerpötte tut das nicht – es können eben nicht alle die süßen Früchte der Leidenschaft kosten. Zurück zum Heimspiel gegen Sandhausen und den Geburtstag von Ultrà Sankt Pauli, wie gesagt gab es eine zweite Choreo zum Beginn der zweiten Halbzeit. Eine große „ULTRAS“ Blockfahne mit Totenkopf in der Mitte. Das ganze in der wunderschönen Farbkombo braun-weiß-rot gehalten und – man merkt ich gerate ins Schwärmen – wiederum gesäumt von braun-weiß-roten Fahnen. Als die Blockfahne runterging folgten bunte Luftballons und ein Meer aus großen Schwenkern.

Für all die Arbeitsstunden, all die Liebe und Leidenschaft, die in das Projekt Zehnjahreschoreo gesteckt wurde, gebührt allen an der Herstellung beteiligten Personen größter Respekt. Was wäre Sankt Pauli ohne euren Einsatz? Ganz nett vielleicht – aber „nett“ ist ja bekanntlich das kleine Geschwisterchen von „scheiße“.

Und da ich jetzt eh auf kein anderes Thema mehr zurückkommen kann, und nur weiter schleimscheißen, beende ich diesen Blogpost mit

DANKE USP!
DIFFIDATI CON NOI!

Die böse Tribüne

(Web-)Logbuch Eintrag Nummer So-und-so. 05. April 2011 auf der Reise des FC Sankt Pauli gen Zweitklassigkeit. Hinter uns liegt ein turbulentes Wochenende respektive ein turbulenter Spieltag für unseren Verein inklusive der darauf folgenden Tage. Es stand am Freitagabend das Heimspiel gegen Schalke an, die just in diesem Moment Inter Mailand in der Championsleague demontiert haben und damit in das Halbfinale eingezogen sind, gleichzeitig in der Bundesliga aber nach Magathschem Misserfolg bis zu diesem Spieltag immer noch gegen den Abstieg spielten, wenngleich ihre Situation mittlerweile, nun da das Spiel heute am grünen Tisch mit 2:0 für Schalke gewertet wurde, durchaus als “komfortabel” zu bezeichnen ist, haben sie doch nun immerhin 36 Punkte. Die böse Tribüne weiterlesen

“Sechs sichere Punkte”

Es ist der 16. Februar 2011, der Tag ist ca. 15 Minuten jung und ich schalte das Licht neben meinem Bett aus und klappe den Rechner zu. Ich schlafe so gut wie lange nicht. Als ich am Morgen aufwache erinnere ich mich, dass wir das Derby gewonnen haben. In meinem Traum. 1:2 lautet das Ergebnis – gut damit liege ich lediglich in der Differenz richtig, oder man nimmt Hin- und Rückspiel zusammen, aber das ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Fakt ist, ich habe ein richtig gutes Gefühl. “Sechs sichere Punkte” weiterlesen