Biphobie: Unsichtbarkeit von Bisexualität und Stereotype gegenüber Bisexuellen

Sehr schöner Artikel von Freddy Schindler zum Thema Bifeindlichkeit. Die Mitgleidschaft bei der Grünen Jugend werde ich ihm zwar immer vorwerfen, das schmälert aber nicht den Wert seiner Arbeit.

Menschen, die sich als bisexuell definieren oder so gelesen werden, sind einer spezifischen Diskriminierung ausgesetzt. Diese äußert sich zum Einen in der Unsichtbarkeit von Bisexualität und zum anderen in Stereotypen gegenüber Bisexuellen. Das Konzept „Homophobie“ ist hier unzureichend und kann verschiedene Diskriminierungsformen gegenüber Bisexuellen, aber auch eine spezifische Diskriminierung von Lesben und Trans*gendern nicht erklären. Da verschiedene geschlechtliche und sexuelle Identitäten zusammengefasst werden, können Unterdrückungsmechanismen nicht konkret benannt werden. Zudem sorgt der Wortteil „Phobie“ für eine psychologisierende und pathologisierende Lesart.

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Wunderkerzen? Kannste knicken!

Diese Mitteilung wurde heute auf die Homepage des FC Sankt Pauli gestellt und unsere geschätzten Kolleg*innen vom Magischen FC kritisieren zurecht, dass die Verantwortlichen hier mal wieder in allerschlimmster Duckmäusermanier und mit vorauseilendem Gehorsam agieren. Non established ist das freilich nicht, aber die Damen und Herren werden schon wissen, wie man Markenpflege betreibt, sind ja Profis. Nur von einem, so scheint es verstehen sie weniger als nichts: Fußballfans.

Liebe Fans des FC St. Pauli,

bei den vergangenen beiden Heimspielen kam es in unterschiedlichen Stadionbereichen zu intensivem Gebrauch von Wunderkerzen. Die Feuerwehr Hamburg kritisierte dies und wies auf die erhöhte Gefahr durch entflammbare Stoffe wie Fahnen, etc. hin. Auch der Deutsche Fußball Bund machte dies in einem Schreiben an uns deutlich und erklärte, dass es sich auch bei Wunderkerzen um Pyrotechnik handelt. Dies könne bei missbräuchlichem Einsatz zu Schäden führen. Das Spiel gegen Paderborn am Montag steht dementsprechend unter Beobachtung.

Wir möchten also dringend darum bitten, keine Pyrotechnik mit ins Stadion zu nehmen – also auch keine Wunderkerzen – um Gefährdungen vorzubeugen und dem Verein vor Schaden in Form von Strafen zu bewahren. Beteiligt Euch lieber alle an der geplanten Choreographie zum Thema „Homophobie beim Fußball“, zu der am Sonnabendmorgen (30.3.) weitere Infos folgen. (FC St. Pauli)

Warum wird der Alerta Action Day erwähnt (Danke) und nicht die tolle Sponsorenaktion?

Dem Vernehmen nach plant Captain Morgan eine Sponsorenaktion bei der Knicklichter verteilt werden sollen. Man muss sich schon im Allgemeinen fragen, ob da niemandem die Idee kommt, dass das den Fans nicht unbedingt gefallen dürfte? Ich erinnere mich noch gut an die JHV vor einigen Monaten. An das Beteuern, bei fanrelevanten Fragen „Experten“ dazuzuholen. Was, wenn nicht fanrelevant, ist eine Aktion, bei der de facto Choreomaterial durch einen Sponsor verteilt wird? Wurde der Fanladen gefragt? Wurde das in die Fanszene zurückgekoppelt? Gab es ein Mitspracherecht? Ich weiß es nicht, kann es mir aber nur schwer vorstellen (lasse mich aber gerne aufklären).

So werden am Ostermontag alle, die nicht „Nerv nicht!“ sagen (also mehr als genug), einen Flyer und ein Knicklicht bekommen. Freilich entsteht daraus keine koordinierte Choreo, dass man solche Utensilien aber um und bei Einlauf einsetzt, dass dürfte mittlerweile gelernt sein. Da ist es doch ein glücklicher Zufall, dass ausgerechnet zu diesem Spiel noch mal drum gebeten wird die bösen, gefährlichen Wunderkerzen zu Hause zu lassen. Es wäre doch schade, wenn das bunte Knicklichterbild durch nervig funkelnde Wunderkerzen getrübt wird. Der Sponsor freut sich und alle halten sich brav an die Regeln, wie es unser Spießerpräsidium sich wünscht.

Doch nicht genug an Benefit, wenn ihr, liebe Vereinsverantwortlichen, noch Nebelmaschinen aufstellt, dann wirkt das vielleicht wie eine echte Pyroshow und wir können endlich aufhören von der Legalisierung zu reden. Just kidding!

Nehmt keine Knicklichter, bringt im Zweifel Wunderkerzen mit und unterstützt die Choreo gegen Homophobie! Alerta!

Auch gut: Publikative.org zum Thema

Das „Sicherheitsproblem“ des deutschen Fußballs

Gewalt im Fußballkontext ist entgegen landläufiger Behauptungen rückgängig. Trotz allem entfaltete sich zuletzt eine Dynamik in der Debatte um sichere Stadien, die tatsächlich noch nie dagewesene Dimensionen erreichte. Es ist daher wahrscheinlich nur eine kurze Phase, nun zum Beginn der Saison, dass die Diskussion um das angebliche Gewalt- und Sicherheitsproblem im deutschen Fußball auf einer weniger populistischen Ebene, als zum Ende der letzten Saison, wo im Rahmen des verfrühten Platzsturms der Düsseldorfer Anhängerschaft Politiker_innen und Medienvertreter_innen eine (mal wieder) neue Dimensionen der Randale herbeiphantasierten und gegen „ein paar Bumsdumme“, „Kurventaliban“, etc. hetzten, neu aufgenommen wird. Bereits in der Sommerpause bemerkten einige Medienvertreter_innen im Rahmen ihrer Berichterstattung zur Sicherheitskonferenz, dass es ja tatsächlich merkwürdig anmutet, wie Entscheidungen zu Fanthemen in einer gar spontan wirkenden Zusammenkunft und ohne Fans getroffen werden. Eine leichte Abkehr vom Populismus zeichnet sich ab – er wirkt dennoch auch in der aktuellen Diskussion, er ist die treibende Kraft.

Die Sicherheitskonferenz

Durch das jüngst ausgelaufene Ultimatum der Fanvertreter_innen in der AG Fanbelange und die, zwar nicht sonderlich zufriedenstellende, aber immerhin vorhandene und im Ansatz deeskalierende Reaktion seitens des DFB, hat die Debatte neue Fahrt aufgenommen. DFB-Sicherheitschef Hendrik Große Lefert schiebt im Interview mit der taz die Schuld gar durchweg vom DFB in Richtung der Politik, die ihmzufolge großen Druck ausübe. Tatsächlich werden populistische Forderungen, gerade seitens der Innenminister (Bund wie Länder), immer lauter. Ob hier tatsächlich ein großes Problem gesehen wird, oder das Thema dazu dient Wahlkampf zu machen, kann hier nicht beurteilt werden, es sei aber festgestellt, dass der politische Druck mit der Berichterstattung in Folge der Ereignisse in Dortmund und Düsseldorf zum Ende der letzten Saison nicht gerade gesunken sein dürfte. Auch die Forderungen der Polizeigewerkschaften spielen sicherlich in das Agendasetting der Innenminister mit hinein. Nicht unwahrscheinlich also, dass es eine Mischung aus all dem ist, die uns diese Diskussion beschert.

Große Lefert merkt in Bezug auf diesen Druck der Politik auf den DFB nun an, so sehr sei man gar nicht für ein 10-Jähriges Stadionverbot, um dann aber sofort hinterherzuschieben, dass dies natürlich in „extremen Fällen“ angebracht sein könne. Die Frage drängt sich auf, nach welchen Maßstäben dies gemessen werden soll? Vielleicht, wenn sich mal wieder Fußballfans gegen Nazis zur Wehr setzen und damit Antirassismus und Antifaschismus mit Leben füllen. Für den DFB scheinen diese Begriffe lediglich medienwirksame Lippenbekenntnisse zu sein, anders ist nicht zu erklären, dass es zwar hier und da mal die rote Karte für Rassismus gibt, ansonsten aber im Zweifel nicht auf rassistische Vorfälle reagiert wird. Ist dies doch mal der Fall, steht die Strafe in keinem Verhältnis zu anderen Strafen; bei Homophobie und Sexismus scheint der DFB gänzlich blind zu sein.

Die dem Ganzen zugrundeliegende Sicherheitskonferenz versucht Große Lefert hingegen als medial falsch transportiert zu präsentieren, sie sollte „die Position und die Philosophie der Vereine dokumentieren“. Vor allem aber dokumentiert der DFB in diesen Worten und mit diesem Vorhaben sein verschobenes und antiquiertes Fan- und Gesellschaftsbild. Dass auf diese Weise völlig falsche Signale gesendet werden, begreift der DFB offenbar nicht. Das große Glück des DFB ist, dass trotz dieser, so erwartbar wie enttäuschend, schwachen Antwort, der Dialog in der AG Fanbelange kein Ende finden wird.

Darauf konnte der DFB jedoch trotz der unbefriedigenden Antwort spekulieren, schließlich hätte ein Abbruch der Gespräche der derzeit wirkenden Dynamik sicherlich weiteren Anschub geleistet. Mit dem Bekenntnis für den Erhalt der Stehplätze seitens Hendrik Große Lefert wurde auch der wohl wichtigste Kritikpunkt entkräftet, wirkte die Befürchtung eines Rückbaus der Stehplätze doch wie eine Drohung, die der Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte Michael Gabriel nicht zu Unrecht als gefühltes Damoklesschwert charakterisiert.

Die Verbannten mit uns

Der weitere große Punkt, die Stadionverbote, ist jedoch, wie bereits angerissen, mitnichten vom Tisch. Die geplante Ausweitung des „Strafrahmens“ auf zehn Jahre ist, wie Jakob Falk von ProFans treffend formulierte, ein „Schlag ins Gesicht„. Die Signalwirkung dieses Politikums ist frappierend. Bereits die jetzige Regelung, die Stadionverbote mit einer Höchstdauer von 3 Jahren vorsieht, steht zurecht in der Kritik. Die intransparenten Verfahren fördern das Vertrauen in diese Disziplinarmaßnahme nicht. Eher noch wird das Misstrauen durch immer wieder publik werdende Fälle unschuldiger Empfänger eines solchen Verbotes gestärkt. Die Betroffenen haben nur bei wenigen Clubs die Möglichkeit zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen und immer häufiger tritt die Polizei mit ihren Gesuchen nach einem bundesweiten Stadionverbot direkt an den DFB, wie bei den jüngsten Stadionverboten in der Fanszene des FC St. Pauli. An Schreibtischen in der Frankfurter Verbandszentrale des DFB kann keine Situation, die zu einem Stadionverbot führen soll, erörtert werden, dort darf nicht Recht gesprochen werden!

Das Mittel des Stadionverbots löst weniger Probleme, als es erst schafft, was inzwischen selbst einige Vertreter_innen der Polizei erkannt haben.

Zumeist bleiben sie weiterhin in ihren Gruppen und fahren nach wie vor organisiert zu jedem Heim- und Auswärtsspiel. Allerdings verbringen sie die 90 Minuten Spielzeit dann häufig an anderen Orten.

Dass dadurch, wie im verlinkten Spiegel Online Artikel, der Hooltra konstituiert wird, trifft sicherlich nicht immer, durchaus aber in einigen Fällen zu. Dies bestärkt nicht nur die These, delinquente Milieus würden im Fußballkontext systematisch erzeugt, sondern dient leider auch wieder als Grundlage für populistische Hetze. Obgleich dieser zusätzliche Arbeitsaufwand für die Polizei eigentlich eine deutliche Sprache sprechen sollte, eben gegen die Maßnahme des Stadionverbots, fordern Innenminister (sic!) und Polizeigewerkschaftler_innen weiter das Mittel bis zum Äußersten auszureizen. Darüber hinaus werden, beispielsweise in München, gerichtliche Kontaktverbote verhängt, womit jungen Menschen verboten ist, den Kontakt zu ihrer Gruppe zu pflegen. Die „resozialisierende Wirkung“ des Verbots, Umgang mit den eigenen Freunden zu haben, erkläre mir mal jemand. In den Augen einiger Sicherheitsfanatiker scheint das jedoch Sinn zu ergeben.

Ohne eine solche völlig überzogene und rechtlich fragwürdige, in den meisten Fällen keinesfalls tragbare Maßnahme, wird „Die Verbannten mit uns“ glücklicherweise stets mehr als eine Phrase oder Solidaritätsbekundung der Fußballfans mit ihren ausgesperrten Freunden sein: gelebter Alltag.

Fortschreitende Kriminalisierung

Während also das Gewaltproblem, so diese Formulierung nicht ohnehin schon eine Übertreibung darstellt, tatsächlich kleiner wird, scheuen sich diverse Protagonisten des Sicherheitswahns nicht, immer abstrusere Maßnahmen zu fordern oder umzusetzen. Generalbundesanwalt Harald Range forderte im Mai diesen Jahres elektronische Fußfesseln und Hausarrest für „notorische Hooligans“, was eine verfassungswidrige Verschärfung ohnehin schon praktizierter Meldeauflagen wäre. Die Polizei setzt derweil auf V-Leute in den Fanszenen, wie im Fall eines Nürnberger Fans. Vielleicht, so könnte man beinahe meinen, würden dann ja Gruppenverbote an den V-Leuten scheitern… wenn es nur nicht so traurig wäre.

Fußballfans werden immer stärker zu Terrorist_innen hochstilisiert, stets natürlich mit dem Verweis auf „die wenigen Radikalen“, derer man habhaft werden müsse und von denen sich die „große Summe der friedlichen Fans“ zu distanzieren habe. Mit dieser Rhetorik werden nicht nur Sachverhalte unzulässig vereinfacht und Fans in nicht zutreffende Kategorien einsortiert, es werden die wahren Probleme verschleiert.

Um nur ein Beispiel eines „wirklichen Problems“ zu nennen, sei auf die Einsätze der Polizei im Rahmen von Fußballspielen verwiesen. In geschlossenen Einheiten der Bundespolizei und der Bereitschaftspolizeien und BFE der Länder herrscht Korpsgeist und Machismo. Dort geht es um „Kriegermännlichkeiten“, um Abschottung, um Vergangenheitsverklärung und Mythenbildung, um Spaß am Erlebnis in der Gruppe und um Verteidigung der eigenen Autorität. Polizeibeamt_innen, die im Einsatz mit Fußballfans konfrontiert werden, sind von konservativen Wert- und Autoritätsvorstellungen geprägt, wodurch unausweichlich Reibungspunkte entstehen. Doch da sie überhaupt nicht geschult sind, mit verbalen Anfeindungen und dem Untergraben ihrer Autorität klarzukommen, eskaliert die Lage oft. Anstatt vernünftige (Aus- und Weiter-)Bildungsarbeit bei Polizist_innen zu leisten, versteifen sich die Lobbyisten der Polizeigewerkschaften in hanebüchene Theoreme über gestiegene Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamt_innen. Um die empirisch auch nur im Ansatz haltbar zu machen, wird der Gewaltbegriff zunehmend verwässert, so dass bereits polizeikritische Haltungen als Gewalt gewertet werden. Dass das angesichts oben beschriebener Wirkungen zwischen Fans und Polizei einer Lösung des Konfliktpotentials nicht zuträglich ist, liegt in der Natur der Sache.

Ewiger Irrglaube

In Deutschland gibt es kein Gewalt- oder Sicherheitsproblem im Fußball. Es gibt ein Populismusproblem in Politik und Gesellschaft. Es ist aber leider nicht damit getan, „die Vernünftigen“ dazu aufzufordern, „die Radikalen“ auszugrenzen. Dieser Irrglaube herrscht schon viel zu lange vor.

Nachtrag: Pünktlich zur Veröffentlichung dieses Blogposts, bläst Rainer Wendt zum unzähligsten Male in das Horn einer Beteiligung der Vereine und Verbände an den Kosten der Polizeieinsätze. Wenn Herr Wendt so sehr an den Haushalten von Bund und Ländern interessiert ist, sollte er sich vielleicht dafür einsetzen, mit nüchternem Blick auf die sicherheitsrelevanten Zahlen im Kontext des Fußballs zu gucken und entsprechend Polizeikräfte abzuziehen. Wie wissenschaftlich bewiesen ist, führt weniger Polizei in der Regel auch zu weniger Konflikt und das wäre ja dann eine gewaltreduzierende Spirale und kosteneffizient und… Entschuldigt, ich vergaß, es ist Rainer Wendt, Chefpopulist.

Zweiter Nachtrag: Die Belastung für Polizist_innen ist auch ganz hoch. Nochmal: Einfach nicht so ein Bohei machen…

Die ewig Gestrigen

Es hat sich einiges zugetragen in den letzten Tagen und einiges dessen kurz zu kommentieren bietet sich an.

Der Club der tötenden Dichter

„Die Sicherheit Israels zu schützen, ist Teil der Staatsraison Deutschlands“ (Merkel, Angela – anlässlich des 70. Jahrestags der Pogromnacht)

Eine Einschätzung der Bundeskanzlerin, an der es weniger als nichts zu rütteln gibt. Aus der Erbschuld der Deutschen erwächst die Pflicht den Staat Israel zu schützen. Diese Pflicht, diese Schuld lastet, so lange es einen deutschen Staat gibt, solange sich Menschen als ein deutsches Volk verstehen, auf eben jenen. Günter Grass trägt nicht nur Erbschuld, er trägt direkte Schuld an den Verbrechen an Millionen Menschen. Nur erträgt er sie nicht und er tat es nie. All seine Auslassungen über die angeblich 6 Millionen liquidierten Deutschen in Kriegsgefangenschaft genau wie all die vergeudeten Verse seines jüngsten „Gedichtes“, also jene Weltkriegsprosa auf Sekundarstufenniveau, welche es gestern global in diverse große Tageszeitungen schaffte, sind nicht weniger als plumpe Opfer-Täter-Umkehr im ganz großen Maßstab. Günter Grass ist der Paradedeutsche, der meint, nach 70 Jahren müsse doch mal Schluss sein; dass das weder möglich noch wünschenswert ist, steht weiter oben.

Kritik ist im Allgemeinen kein Privileg derer, die weiße Westen tragen. Nein in meinen Augen dürfen auch Menschen mit deutscher „Herkunft“, wie Grass es so unschön verklausulierte, Kritik üben und das auch an israelischer Politik. Nur sollten all jene auf der Hut sein, die tief verwurzelte Ressentiments in sich tragen, denn schnell wird aus Kritik ein polemischer Auswurf und aus Polemik ein Spiegel der eigenen Ängste und Vorurteile. So sind Grass Auswürfe keine Kritik an Positionen, keine inhaltliche Debatte, sondern eine Abrechnung mit der eigenen Schuld, von der er sich so gerne lossagen würde, da er sie nicht ertragen kann. Es ist sekundärer Antisemitismus in Reinform. Günter Grass wird den Juden Auschwitz nie verzeihen. „Trag es, du Natter!“ möchte man dem alten Mann entgegenschmettern, doch der fabuliert nun von gleichgeschalteter Presse, die ihn mit Nazimethoden missversteht und eine Kampagne gegen ihn fährt. Das macht er aber nach wie vor am besten selbst.

Lesenswerte Worte fand auch der Gesandte Emmanuel Nahshon:

Was gesagt werden muss ist, dass es zur europäischen Tradition gehört, die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen. Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will.

Links zum Thema:
Israelische Botschaft: Der Gesandte zu Günter Grass; Netanyahu zu Grass
Publikative.org – Neues von der Waffen-SS; Beim Schälen der Kartoffel; Grass – der Sarrazin für Israelkritiker
FAZ: Was Grass uns sagen will; Grass sieht „Gleichschaltung der Meinung“; „Anständige Leute sollten die Aussagen verurteilen“
Tagesspiegel: Günter Grass – ein Kreis schließt sich; Ach Grass„Auch Deutsche unter den Opfern“
Welt: Günter Grass – Nicht ganz dicht, aber ein Dichter
AfterChangesWeAreMoreOrLessTheSame:  „…und es muß gesagt werden“

An dieser Stelle sei auf eine Veranstaltungsreihe in der Roten Flora hingewiesen:

The Voices of Germany – Zur Kritik des Antisemitismus von Links

Hass aus liberalem Hause?

Der FDP können nun tatsächlich viele Vorwürfe gemacht werden und auch ihr Freiheitsbegriff ist nicht gerade Deckungsgleich mit meinem, nur offene Hetze gehörte vom geistigen Bodennebels Jürgen Möllemanns einmal abgesehen, eher weniger zum Repertoire der Freiheitlichen. Nun aber trat Cornelia Drechsler aus der sächsischen Einöde auf die große Bühne des Internet. In ihrem überschwänglichen Mitteilungsbedürfnis hat die Kommunalpolitikerin ihrem Hass mittels eines Schreibens an Grünen-Politiker Volker Beck Luft gemacht und dem bekennenden (schlimm genug, dass man sich dazu bekennen muss/soll, anstatt es einfach sein zu können) Homosexuellen mal gesagt was sie von seinem vermeintlich widernatürlichen Lifestyle hält. Das ganze geschwängert mit „Überfremdungsangst“ und sonstigen Ressentiments.

Doof, dass sowas in diesen Zeiten schnell in dieses verflixte Internet gelangt, so dass sich Frau Drechsler an die Wand gestellt fühlt und sich auf die freie Meinungsäußerung beruft.

Im Gespräch mit dem Berliner „Tagesspiegel“ äußerte sich die Stadträtin erstaunt darüber, „wie sehr sich Herr Beck durch eine harmlose Email bedroht fühlt und zur Hexenjagd bläst“.

Erstaunlich, wie sehr sich Frau Drechsler durch eine harmlose Berichterstattung bedroht fühlt und sich als Opfer einer Kampagne zu inszenieren sucht.

Zumindest die FDP weiß nun von zwei Leuten, die zwar als FDP-Fraktion antreten ohne Parteimitglieder zu sein. Bei der nächsten Wahl können Herr Schulze und Frau Drechsler ja für die Partei von Herrn Drechsler antreten: die NPD.

Auch hier bietet sich wieder ein Veranstaltungshinweis an:

Nazis sollen Nazimorde aufklären

Die rechtsextreme Partei kommt im sächsischen Landtag auf acht Abgeordnete. Somit haben für die drei NPD-Abgeordneten zehn bzw. 14 Abgeordnete der demokratischen Fraktionen gestimmt. Mehr als ein Dutzend Abgeordnete wünscht sich die NPD in einem Ausschuss, der sich der Aufklärung der NSU-Morde widmet.

Na klar, wer kennt sich sonst so gut auf diesem Gebiet aus…

Veranstaltungshinweis in diesem Zusammenhang: DIY

Eine Gefahr für Leib und Leben

Seien Rostocker auf Sankt Pauli, beschließt das Verwaltungsgericht. Der Verein geht eine Instanz weiter, Beim Magischen FC Blog steht alles nötige – und es lohnt sich, sich durch den trockenen Text zu wühlen.

Veranstaltungstipp hierzu:

DEMO auf ST. PAULI
“BLAU WEISS ROT GEGEN POLIZEILICHES KARTENVERBOT”
WANN: 22. April 2012 (Spieltag St. Pauli vs. Hansa)
WIE: Mit WET-Zug ab HRO
Abfahrt: 7.07 Rostock Hbf
WER: ALLE!!!! MACHT MOBIL!!

Es fahren Alle im Hansa-Trikot! Jeder Hansafan ist dazu aufgerufen, sich an dieser friedlichen Demonstration zu beteiligen. Es geht um VIEL!! Sagt jedem Fan Bescheid!

Sonst noch was?!

Interessanter Artikel zur Datei Gewalttäter Sport in der ZEIT

Dienstag etwas mehr Geld einstecken! SAVE MTZ RIPO!!

Ostersonntag Antirepressiva Soliparty im Goldenen Salon!

 

 

Fußball, Ficken, Alkohol???

Fußball

Der FSV war irgendwie schon immer ein Scheiß-Gegner. Wer erinnert sich nicht an das 0:1 im Frankfurter Commerzbank-Klo wo einige tausend Sankt Paulianer handgezählten 67 Frankfurtern in dieser 50.000+ Arena gegenüberstanden. Ebenso tot wie das zu große Stadion, wirkte unsere Mannschaft, die beim Tabellenletzten wieder einmal den Aufbaugegner mimte und sang- und klanglos mit 1:0 aus Frankfurter Sicht unterging.

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