Patrick Gensing schreibt für Publikative.org und tagesschau.de und ist Sankt Pauli Fan. Außerdem hat er eins der besten Bücher zum NSU Komplex geliefert. Der Fanladen schreibt: Terror von Rechts – Diskussionsveranstaltung in den Fanräumen weiterlesen
Schlagwort: Extreme Rechte
Tot geglaubt und doch vorhanden
Dieser Text erschien ursprünglich im transmitter 0313, der Programmzeitschrift des Freien Sender Kombinats Hamburg.
Nazis in den Fußballstadien
Ultras sind seit Monaten ein medialer Dauerbrenner. Als Ende letzten Jahres ein mittlerweile abgemildert verab- schiedetes Sicherheitskonzept des Ligaverbands diskutiert wurde, formierte sich schnell ein breiter Protest. Unter dem Motto „12:12 – Ohne Stimme keine Stimmung“ tat sich ein Großteil der Ultras und anderer Fans in Deutschland zusammen. Nur wenige Gruppierungen nahmen unter Verweis auf die dort gebildete Querfront nicht oder nur eingeschränkt teil. Die Protest- aktion war ein Erfolg und es waren auch die Fans, die zur Versachlichung der medialen Debatte um Gewalt, Randale, Pyrotechnik und sichere Stadien beitrugen.
„Ultrà“ ist ein Import aus Italien und gilt in Deutschland mittlerweile als größte Jugendkultur. Doch während sich in Italien der politische Straßenkampf ins Stadion verlagerte, gilt für die meisten deutschen Ultragruppen Politik als nicht mit dem Fußball vereinbar. Die wenigsten Ultragruppen in Deutschland positionieren sich politisch. Ausnahmen stellen beispielsweise Ultrà Sankt Pauli oder Filmstadtinferno Babelsberg als linke Gruppen, Inferno Cottbus als einzige offen rechte Gruppe*. Dabei ist der Einsatz gegen Kommerzialisierung und „für den Erhalt der Fankultur“ durchaus politisch. Darüber hinaus jedoch bedeutet die „unpolitische“ Schiene nur allzu oft eine Offenheit gegenüber rechtem Gedankengut.
Als die offen agierenden Neonazis und Reichskriegsfahnen aus den Fankurven verschwanden, kamen die Ultras in den Kurven auf; es wird ihnen als Verdienst angerechnet. Dabei ist der Zusammenhang gar nicht so deutlich: Das Erstarken der Ultrakultur fällt in den Zeitraum, in dem die extreme Rechte in Deutschland ihren Strategiewechsel vollzog. Die tumbe Naziglatze war verpönt und hatte ausgedient. Es galt, junge Menschen für rechten Lifestyle zu begeistern. Das Konzept der Autonomen Nationalisten entpuppte sich dabei als äußerst kompatibel mit der jungen deutschen Ultrakultur. Die gefühlte Einheitlichkeit der Fans im Protest konnte den politischen Konflikt unter den Ultras nur ähnlich notdürftig verschleiern wie das Schlagwort „unpolitisch“. Im Januar gab die linksorientierte Gruppe „Aachen Ultras“ (ACU) ihren Rückzug aus dem Stadion bekannt.
Seinen Anfang nahm der Aachener Konflikt im Sommer 2010. Eine kleine Gruppe hatte sich wegen unterschiedlicher Auffassungen von Ultrà von der Gruppe ACU abgespalten und binnen kurzer Zeit diverse Jungmitglieder der ACU um sich geschart. Die „Karlsbande Ultras“ (KBU) waren geboren. Dabei spielten auch politische Themen eine Rolle – so akzeptierten KBU Mitglieder die Neonazis am Aachener Tivoli als Teil der Fanszene, während ACU Nazis strikt ablehnten. Das Versprechen von Party und Gewalt schien vielen jungen Ultras attraktiver als kritisches Denken.
Die Trennung politisierte die Aachen Ultras zwar nochmals, sie führten aber fortan ein Randdasein. Die Karlsbande biederte sich schnell beim Rest der Fanszene an, darunter auch die extrem rechte Hooligangruppe Westwall, mit der es mittlerweile diverse Überschneidungen gibt. Von Doppelmitgliedschaften einzelner Leute über eine gemeinsame Zaunfahne bis zum Kampfsporttraining ist die offiziell „unpolitische“ Karlsbande mit den Nazihools vom Westwall verbandelt. Westwall besteht unter anderem aus Mitgliedern der seit 2012 verbotenen „Kameradschaft Aachener Land“. Mitglieder der „Kameradschaft Alsdorf Eupen“ und weitere Einzelpersonen der extremen Rechten finden sich ebenso in der Aachener Hool-Kombo.
Die Aachen Ultras, die immer wieder auf die Verbindungen zwischen Karlsbande, Westwall und der Aachener Neonaziszene hinwiesen, galten am Tivoli schnell als Nestbeschmutzer und „szenespaltende Sambatruppe“. Von der Stadionöffentlichkeit und dem Verein wurde die politische Dimension des Aachener Fankonflikts stets heruntergespielt. Gerne wurde er zur Auseinandersetzung zweier gleichsam schuldiger Gruppierungen gemacht. Wenn politische Aspekte in die Beurteilung des Konflikts mit einflossen, war die Agitation der ACU das Problem, nie jedoch die rassistischen Einstellungen bei Teilen der Aachener Fanszene. Ähnlich sah das dem Vernehmen nach sogar der Fanbeauftragte. Der mangelnde Rückhalt sorgte letztlich dafür, dass die Gruppe ihr Engagement im Stadion eingestellt hat.
In Braunschweig versucht die Gruppe „Ultras Braunschweig 2001“ (UB01) nach vier Jahren Exildasein bei Wasser- und Handballspielen der Braunschweiger Eintracht wieder erste Schritte ins Fußballstadion. Der Konflikt in Braunschweig ist dem Aachener sehr ähnlich. Hier wurden Mitglieder aus der Gruppe UB geworfen, die eine neue Gruppe gründeten und rasch größer als die alte wurde. Auch hier wurden die Überbleibsel der alten Gruppe nach der Spaltung stärker (links) politisiert, während der Großteil der Braunschweiger Ultras sich in der „unpolitischen“ „Cattiva Brunsviga“ wiederfand. Die Gruppe Cattiva pflegt gute Kontakte zur Braunschweiger Hooliganszene, unter anderem der „Kategorie Braunschweig“ und den „Fetten Schweinen Braunschweig/Hungerhaken“ – ihrerseits Neonazis und mit der extremen Rechten verbandelt. Eine Broschüre der „Initiative gegen rechte Hooligan-Strukturen“ zeigt die Verbindungen der Braunschweiger Hooligan- und Neonazi-Szene. (Download: nonazisbs. blogsport.de).
Am Wochenende der Veröffentlichung dieser Broschüre besuchten UB01 gemeinsam mit anderen Ultras, Antifas und Journalist_innen das Heimspiel von Eintracht Braunschweig gegen VfL Bochum. Obwohl die Gruppe in die Nordkurve ging, also weit weg vom Braunschweiger „Szenebereich“, kam es zu Durchbruchversuchen von Kategorie Braunschweig und anderen Hooligans. Die Gruppe musste unter Polizeischutz mit einem Shuttlebus aus dem Stadion gebracht werden.
An viele Elemente von „Ultrà“ kann extrem rechte Ideologie gut anknüpfen, gerade bei politisch noch nicht gefestigten Jugendlichen. Das macht die „unpolitischen“ Gruppen so gefährlich und linke Gruppen so notwendig. Wenn sich, wie in Aachen, junge Menschen zum Programm der „Unpolitischen“, dem zwanglosen Gesaufe, Pöbeleien und ein bisschen Gewalt stärker hingezogen fühlen, kommen sie in Berührung mit rechtem Lifestyle. Das fängt bei Musik von den Onkelz und Frei.Wild im Auswärtsbus an und kann zum Wiesensparring mit der Kameradschaft Aachener Land führen.
Die Isolierung von Neonazis und extremen Rechten durch die Mehrheit der Fans ist notwendig, doch die meisten folgen der verinnerlichten Extremismustheorie. Sie nehmen vor allem die offene Agitation der „Linksextremisten“ als Problem wahr. Die Rekrutierung von Nachwuchs durch Rassisten und extreme Rechte geschieht meist im Verborgenen. Hinzu kommt ein verbreiteter Alltagsrassismus der Mehrheitsgesellschaft. Beides lässt extrem rechte Ideologie in den Augen der Masse zur Privatsache werden. Dadurch fehlt linken Gruppen die so wichtige Unterstützung. Dies und nicht die Pyrotechnik ist derzeit wohl die größte Gefahr in den Stadien derRepublik.
*Update 05.03.2013 – 19:07: Ursprünglich schrieb ich Inferno Cottbus sei die einzige offen rechte Ultràgruppierung in Deutschland. Das stimmt jedoch nur halb. Es gibt keine Stellungnahme der Gruppe, in der sie sich als politisch rechts äußern. Andererseits machen sie jedoch aus ihrer Einstellung keinen großen Heel, wie eine kurze Google Suche offenbart. Neben ihnen agieren auch die NS Boys (der Name ist kein Zufall, wenngleich er offiziell “nur” für “New Society” steht) aus Chemnitz durchaus offen rechts. Sie wenden sich sogar explizit in einer Stellungnahme gegen “Linksextremismus” im Stadion und ziehen daraus die Konsequenz selbst auch politisch handeln zu müssen. Wie im Text ersichtlich sind das nicht die einzigen Gruppen mit Neonazis in den Reihen und Verankerung in Neonazi-Strukturen, aber wohl die zwei herausragend offen auftretenden.
Mehr Wasser im Arm, als im Gurkenglas!
Am Sonntag pilgern wir endlich wieder ans Millerntor. Die neue Gegengerade steht und die Vorfreude steigt. Die Voraussetzungen dafür, die Gurkentruppe aus Cottbus zurück in das Loch zu brüllen, aus dem sie gekrochen sein werden, könnten kaum besser sein.
Trotz der Stadionverbote, die nunmehr ausgesprochen wurden, kann der eine oder andere deutliche Ruf in Richtung der Gäste aus der Zone nicht schaden.
Wir sind Sankt Pauli!
Rassismus ist ein Problem der “Mitte”
Rassismus ist ein Problem der “Mitte” und muss als solches auch von dieser bekämpft werden. Die Extremismustheorie ist für vieles gut, nur nicht dazu, die Realität adäquat zu erfassen. Man spricht dort von einer demokratischen Mitte, die nicht näher definiert wird und von extremistischen Rändern, die sich, wie bei einem Hufeisen ganz weit von dieser Mitte entfernen und doch ganz nah beieinander liegen. Eine besondere Nähe war zwischen der irgendwie linken ACU und der “unpolitischen” Karlsbande nicht gerade zu spüren. Im Gegenteil, die große Gruppe, die sich gegen emanzipatorische Ansätze entschied und sich von ACU als Karlsbande abspaltete (ähnlich Cattiva / Ultras Braunschweig) firmierte zwar als “unpolitisch”, doch wie so oft in solchen Fällen gab es enge Verknüpfungen ins Milieu der extremen Rechten. Wenngleich die Karlsbande aus ACU hervorgegangen ist, ist sie die größte Ultragruppierung am Aachener Tivoli. Zuletzt wurde der Konflikt zwischen beiden Gruppen immer häufiger medial rezipiert. Doch selbst die geschaffene Öffentlichkeit vermochte nicht mehr zu helfen.
Update 14.01.2013 – 15:35: ACU lösen sich entgegen der ersten Formulierung hier nicht auf, sondern sie stellen ihre Aktivitäten im Stadion ein und besuchen keine Spiele mehr. Ob das nun dauerhaft oder temporär ist bleibt abzuwarten. Der Blogpost wird inhaltlich durch den kleinen Fehler leider kaum falscher. Was in Aachen geschieht bleibt eine Niederlage gegen extrem rechte Agitation.
Außerdem ist unten nun noch ein Artikel von ZEIT Online zu diesem Thema verlinkt. hk
Für manche mehr, für andere weniger überraschend lösen sich stellen die Aachen Ultras auf ihre Aktivitäten im Stadion der Alemannia Aachen erstmal ein. Ein Schritt der bedauerlich, aber verständlich ist. Nicht nur der Aachener Fall zeigt, dass Politik im Stadion genauso zu finden ist, wie in allen anderen Lebensbereichen. Gerade deswegen braucht es Fangruppen, die sich politisch klar positionieren und sich gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie etc. engagieren. Es stimmt bedenklich, dass am Tivoli eine solche Gruppe keinen Rückhalt erfährt und letztlich die “unpolitische” (also rechtsoffene bis -lastige) Karlsbande den Kampf gewinnt. Obwohl es bekannte Verbindungen zwischen Karlsbande und der Kameradschaft Aachener Land (KAL) gibt, ist es gelungen die Aachen Ultras als Nestbeschmutzer und Störenfriede erscheinen zu lassen. Ihre vermeintlich “linksextremen” Positionen, also sich einzusetzen gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und andere Formen der Diskriminierung, finden sich in den Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen, der Antidiskriminierungsrichtlinie der Europäischen Union und dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Es sind Positionen die von der Mehrheit der Gesellschaft getragen werden sollten.
Eine Gruppe, so klein wie ACU, braucht den Rückhalt aus der Fanszene ihres Vereins. Ein Konsens, der wie selbstverständlich herrschen sollte. Anderenfalls verkommt jede Positionierung gegen extrem rechtes Gedankengut bei gleichzeitigem Ausbleiben der Unterstützung derer, die den Kampf führen, zu bloßen Lippenbekenntnissen. Der Kampf gegen Rechts wird für die, die ihn ausfechten zu einer kräftezehrenden Aufgabe, an der sie letztlich scheitern müssen. Die Kritikwürdigkeit der Karlsbande, rechter Aachener Hooligans (z.B. Westwall) und der KAL ist offensichtlich und steht außer Frage. Die Kritikwürdigkeit der uneindeutigen Positionierung von Vereinsführung, Fanprojekt, DFB und DFL und dem Großteil der Aachener Fanszene gehört jedoch nochmals unterstrichen. Sie haben weggesehen, den Aachen Ultras eine Mitschuld gegeben, Maßnahmen auf beide Gruppierungen gleichsam angewendet oder sich erst gar nicht geäußert. Dadurch wurde der “Sieg” der extrem rechten Kräfte unter den Aachener Fans gegen die ACU erst möglich. Es ist das Versagen der Mehrheit, das Grundwerten des menschlichen Miteinander den Boden entzieht. Die größte Bedrohung für die Demokratie ist nicht eine fingierte Gefahr von Linksaußen, sondern die nie definierte “Mitte”, also die schweigende Masse.
Wir wünschen den Mitgliedern der ACU für die Zukunft alles Gute.
Siamo tutti Antifascisti!
Update 14.01.2013 – 15:05:
Nazis sind gefährlicher als Nacktkontrollen (ZEIT Online)
Rainer Wendt im Sprachrohr der neuen Rechten
Der wohl beinahe allen Fußballfans bekannte Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) sorgt wieder mal für Aufsehen. Während seine Dienstskollegen dem Mitglied der Piratenpartei Meinhart Ramaswamy offenbar ohne ersichtlichen Grund den Zutritt zum Atommüllzwischenlager in Gorleben verwehren steht „Uns Rainer“ der Jungen Freiheit wieder mal Rede und Antwort, dieses Mal in einem Interview. Nicht das erste Mal, dass Wendt mit der Jungen Freiheit zusammengearbeitet.
Im Oktober 2011 hatte Wendt im „rechtskonservativen“ (wenn das das Sprachrohr der neuen Rechten mal nicht verharmlost…) Blatt bereits einen Kommentar verfasst. Er sprach damals von „kranken Geistern” und warnte vor einer neuen Terrorgefahr. Seine Konsequenz:
„Deshalb muß der Staat seine Verfassungsschutzbehörden besser ausstatten und die Überwachung des linksextremen Spektrums zum Schwerpunkt machen.“ (Rainer Wendt in Junge Freiheit 13.10.2011)
Gut einen halben Monat später flog die Terrorzelle „NSU” auf. Ihre Akteure waren aber keine „Linksextremisten” sondern stramme Nazis, eventuell gar Leserschaft der Jungen Freiheit. Im Zuge der nach wie vor laufenden Aufarbeitung der Mordserie offenbarte sich ein bundesweites Versagen der Verfassungsschutzbehörden, die Wendt im Kampf gegen den Terror stärken wollte. Schon früher hatte Wendt vor einer „Renaissance des linken Terrors der Siebziger“ gewarnt. Auch wenn er nicht falscher hätte liegen können, ist es wohl nicht unwahrscheinlich, dass er an seinen Aussagen weiter so festhalten würde.
Im Februar 2011 forderte Wendt Wolfgang Thierse zum Rücktritt auf, nachdem dieser es gewagt hatte den Polizeieinsatz beim damaligen Naziaufmarsch in Dresden (bzw. den entsprechenden Gegenaktivitäten, an denen er teilgenommen hatte) zu kritisieren.
„Thierse ist eine Schande für das deutsche Parlament. Ich habe großen Respekt vor dem Bundestag, aber ich schäme mich für seinen Vizepräsidenten. Er muß zurücktreten“ (Rainer Wendt ggü Junge Freiheit 23.02.2011)
Unklar ist, wieviele Polizisten sich für Rainer Wendt schämen.
Gut ein Jahr nach Auffliegen des NSU wählte Wendt wieder die Junge Freiheit, um seine Kritik am Vorsitzenden des NSU-Untersuchungsausschuss, den SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy, loszuwerden.
„Diese Rassismuskeule gegen die Polizei ist unerträglich“ (Rainer Wendt ggü Junge Freiheit 02.11.2012)
und
„Von einem Vertreter einer solch alten und staatstragenden Partei hätte ich mehr Differenz und Niveau erwartet“ (ebd.)
Edathy hatte institutionellen bzw. strukturellen Rassismus bei der Polizei angesprochen. Für Wendt scheinbar unerträglich und Zeichen fehlenden Niveaus. Allein schon. Was er wohl erst zu diesem Interview sagen würde?
Dass Wendt nun der Jungen Freiheit ein Interview gegeben hat, in dem er sich über zu lasche Justiz und antiautoritäre Erziehungsmethoden auskotzt ist also wenig verwunderlich. Vielmehr pflegt er eine alte Freundschaft, wenngleich er einst behauptete dieser Zeitung „zurückhaltend gegenüber“ zu stehen.
In einem Beitrag bei „Mut gegen rechte Gewalt“ heißt es ganz richtig:
„Ihre [Junge Freiheit] Position zu legitimieren und sie in dem Versuch, sich einen bürgerlichen Anstrich zu geben, zu bestärken, muss aber nicht sein. Wenn der Bundesvorsitzende einer Polizeigewerkschaft, Statements und Kommentare der „Jungen Freiheit“ zur Verfügung stellt, geschieht allerdings genau das.“
Dem Problem wird jedoch nicht damit beizukommen sein, dass Wendt Aufhört die JF als akzeptables Medium zu werten, sondern dadurch, dass die Gesellschaft begreift, dass der demagogisch agierende Gewerkschaftsvorsitzende durchaus fragwürdige Ansichten vertritt. Jemand der selbst nicht für voll genommen wird, kann auch kein rechtes Blatt legitimieren. Darüber hinaus wäre ein Rücktritt natürlich begrüßenswert, dies wurde aber schon im Februar 2012, als Reaktion auf Wendts Attacken gegen Thierse, vergeblich von Marlies Volkmer (SPD) gefordert.
*Die JF wird hier aus Prinzip nicht verlinkt.