Paderbrauner Wortschöpfungen

Guten Morgen Welt,
Hallo Deutschland,

am Wochenende geht es für uns zum SC Paderborn. Es ist keine schlechte Idee, sich im Vorfeld von Auswärtsspielen mal mit der Stadionordnung des gastgebenden Vereins auseinander zu setzen. Der Kiezkieker hat in selbiger dieses mal direkt ein ganz besonderes Schmankerl gefunden:

§3(6)
„Die Paderborner Stadion Gesellschaft sowie alle Mieter der ENERGIETEAM ARENA sprechen sich gegen fremdenfeindliche, rassistische, gewaltverherrlichende, antisemitistische, links-, ausländer- und rechtsextreme Tendenzen aus. 
Daher können Personen, die insbesondere von ihrem äußeren Erscheinungsbild in Zusammenhang mit ihrer politischen Einstellung den Eindruck einer extremen Haltung erwecken, von Veranstaltungen ausgeschlossen werden.
Zum äußeren Erscheinungsbild zählt insbesondere eine typische Bekleidung, auch mit themenbezogenen Schriftzeichen, bei denen verschiedene Zahlen- bzw. Buchstabenkombinationen die Haltung des Trägers deutlich machen.
Weiterhin können Personen, die eine solche extreme Haltung durch Fahnen, Propagandamaterial oder Ausrufe darstellen, von Veranstaltungen ausgeschlossen werden.“ (Quelle)

Der SC Paderborn möchte mit dieser Wortschöpfung – ja wen eigentlich? – am Stadionbesuch hindern können. Ist „Ausländerextremismus“ jetzt der versuch über einen gänzlich schwammigen Extremismusbegriff auf Basis von Hausrecht und Stadionordnung eine rassistische Einlasspolitik zu rechtfertigen? Extremschweden werden wohl kaum gemeint sein, wenn die „extreme Tendenz“ vom „äußeren Erscheinungsbild in Zusammenhang“ mit einer „politischen Einstellung“ und dem „Eindruck einer extremen Haltung“ abgeleitet werden soll.

Ganz ehrlich, Paderbraun, was geht in euren Köpfen eigentlich vor?! Und dürft ihr bei so viel Rassismus eigentlich in euer eigenes Stadion?!

Wir hören gern.

Veröffentlicht von

Hugo Kaufmann

Geboren nahe einem Bauernhof in Norddeutschland wuchs Hugo in ländlicher Idylle auf. Von der Ruhe genervt zog er mit Anfang 20 in die weite Welt hinaus, getrieben von dem Ziel fortan an jeder etwas größeren Revolution teilzunehmen. Letztlich strandete er in Hamburg, wo der FC Sankt Pauli sein Revolutionsersatz wurde. Er glaubt weiter an das schöne Leben in der klassen- und herrschaftslosen Gesellschaft, weiß aber, mit Sankt Pauli wird das nicht erreicht. Es folgte die Flucht in digitale Welten, wo er das Lichterkarussell im alkoholisierten Überschwang “erfand”. Fehlende Ahnung wird seither mit exzessivem Fremdwortgebrauch zu kaschieren versucht. Halbwegs gebildete Menschen durchschauen das natürlich sofort. Motto: “Auch wenn alle meiner Meinung sind, können alle unrecht haben.”

  • user1312

    Das geistige Eigentum dieses Begriffes liegt wohl nicht beim Fußballverein neben dem Möbelhaus. Es ist wohl nur stumpf vom Verfassungschutz kopiert worden.