Die Gemeinschaft der guten Deutschen

Im Prinzip ist nicht alles, aber vieles richtig, was Herr Reschke hier zu unserer Fanszene und der Linken analysiert. Die Analyse täuscht aber vor, die Strukturen der verschiedenen Denk- und Handlungsweisen aufzuzeigen und die Funktionen eben dieser zu dechiffrieren, verlässt dazu aber nicht im Ansatz die Ebene dieser Strukturen und muss sich so den gleichen Vorwurf gefallen lassen, den sie macht: sie reproduziert die bestehenden Machtverhältnisse. Die Lücken und Brüche in der Argumentation werden mit einem eigentümlichen Gemisch aus Polemik und Wendeverlierer-Rhetorik gekittet. Die Denkfigur, die hier eröffnet wird führt zum Status Quo und ist dementsprechend der konformistische Antrag zur Aufnahme in die „Gemeinschaft der guten Deutschen“. (Die mit den Hufeisen.)

Schönen Gruß vom sozialromantisch verklärten Szenekiez.

Veröffentlicht von

Hugo Kaufmann

Geboren nahe einem Bauernhof in Norddeutschland wuchs Hugo in ländlicher Idylle auf. Von der Ruhe genervt zog er mit Anfang 20 in die weite Welt hinaus, getrieben von dem Ziel fortan an jeder etwas größeren Revolution teilzunehmen. Letztlich strandete er in Hamburg, wo der FC Sankt Pauli sein Revolutionsersatz wurde. Er glaubt weiter an das schöne Leben in der klassen- und herrschaftslosen Gesellschaft, weiß aber, mit Sankt Pauli wird das nicht erreicht. Es folgte die Flucht in digitale Welten, wo er das Lichterkarussell im alkoholisierten Überschwang “erfand”. Fehlende Ahnung wird seither mit exzessivem Fremdwortgebrauch zu kaschieren versucht. Halbwegs gebildete Menschen durchschauen das natürlich sofort. Motto: “Auch wenn alle meiner Meinung sind, können alle unrecht haben.”

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  • Braunj-Weiß

    Und was an diesem Schandartikel soll nun richtig sein? Die Hetze gegen die Sozialromantiker? Der ANgriff auf den ANtifaschismus? Die Tirade von Hansa als Zeckenverein? Nein Danke!

  • iCke

    Herr Reschke möchte einfach auch mal Stimmung machen… damit der unbeweglich-undiffernzierte Teil der Alt-68er sowie die jungen BILD/Mopo-Leser auch mal energisch mit dem Kopf nicken können. Der Artikel trifft weder meine Ansicht auf SanktPauli, noch meinen Geschmack. Schade, die Lernpause damit verbracht zu haben -aber die nächste kommt bestimmt 🙂

  • asdf
  • http://kleinertod.wordpress.com Kleiner Tod

    Was ist das eh für eine Anti-Antifa-Seite? Ich zitiere mal aus anderen Artikeln (mit Quellenangabe) zur Verdeutlichung:

    „Im Spätsommer zeigte sich die Thüringer Antifa-Szene gewohnt mitteilungsbedürftig (…) Aber nicht etwa, um das Konzept Antifa endlich zu entsorgen.“ http://bonjourtristesse.wordpress.com/2010/12/25/und-taglich-grust-das-murmeltier/

    „Je weniger Nationalismus, die offene Artikulation von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus oder aber eine antisemitische Massenbewegung der Realität Deutschlands im 21. Jahrhundert entsprechen, desto vehementer behaupten die üblichen linken Verdächtigen das Gegenteil.(…) (Es wurden nur) Aktenordner über unbedeutende Nazideppen (gefüllt als) Resultat einer Betriebsblindheit, (…) die auf einem interessierten Missverständnis beruht, das wiederum seinen Ausgangspunkt in dem Bewegungsfetischismus jenes Interessenverbandes namens Antifa hat. „http://bonjourtristesse.wordpress.com/2012/02/18/%E2%80%9Ewessis-schamt-euch/

    Auch dieser Artikel versucht sich in einer Schmähkritik an allem, was mit Antifa und FCSP zu tun hat und setzt – mal wieder – Links und Rechts gleich. Und dann noch die umschriebene „Gutmenschen“-Geschichte. Geht gar nicht.

    Natürlich kann man die Fanszene des FCSP kritisieren – aber nicht auf diese Weise.