Im Prinzip ist nicht alles, aber vieles richtig, was Herr Reschke hier zu unserer Fanszene und der Linken analysiert. Die Analyse täuscht aber vor, die Strukturen der verschiedenen Denk- und Handlungsweisen aufzuzeigen und die Funktionen eben dieser zu dechiffrieren, verlässt dazu aber nicht im Ansatz die Ebene dieser Strukturen und muss sich so den gleichen Vorwurf gefallen lassen, den sie macht: sie reproduziert die bestehenden Machtverhältnisse. Die Lücken und Brüche in der Argumentation werden mit einem eigentümlichen Gemisch aus Polemik und Wendeverlierer-Rhetorik gekittet. Die Denkfigur, die hier eröffnet wird führt zum Status Quo und ist dementsprechend der konformistische Antrag zur Aufnahme in die „Gemeinschaft der guten Deutschen“. (Die mit den Hufeisen.)
Schönen Gruß vom sozialromantisch verklärten Szenekiez.
Veröffentlicht von
Hugo Kaufmann
Geboren nahe einem Bauernhof in Norddeutschland wuchs Hugo in ländlicher Idylle auf. Von der Ruhe genervt zog er mit Anfang 20 in die weite Welt hinaus, getrieben von dem Ziel fortan an jeder etwas größeren Revolution teilzunehmen. Letztlich strandete er in Hamburg, wo der FC Sankt Pauli sein Revolutionsersatz wurde. Er glaubt weiter an das schöne Leben in der klassen- und herrschaftslosen Gesellschaft, weiß aber, mit Sankt Pauli wird das nicht erreicht. Es folgte die Flucht in digitale Welten, wo er das Lichterkarussell im alkoholisierten Überschwang “erfand”. Fehlende Ahnung wird seither mit exzessivem Fremdwortgebrauch zu kaschieren versucht. Halbwegs gebildete Menschen durchschauen das natürlich sofort.
Motto:
“Auch wenn alle meiner Meinung sind, können alle unrecht haben.”
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