Wenn Blinde über Farben reden

Eieiei, Matthias Waldraff,
hatten Sie etwa ein paar „Lüttje Lage“ zu viel auf dem Hannoverschem Schützenfest? Bei einer FDP-Diskussionsveranstaltung in der HDI Arena schlugen Sie vor, eventuell geprägt von den Eindrücken der Festivitäten, mittels Spielmannzügen im Stadion „eine Gegenkultur zu den Ultras aufzubauen“. Das sei „nicht nur Rum-Ta-Ta, sondern ein relativ hohes musikalisches Niveau“, erläutern Sie Ihren Vorschlag und nennen Ihn in Anlehnung an lang vergangene Kutten-Tage „Offensive Manolo“ (Der gute Mann war übrigens auch eine Art Ultrà seiner Zeit). Wenn Blinde über Farben reden weiterlesen

Die ewig Gestrigen

Es hat sich einiges zugetragen in den letzten Tagen und einiges dessen kurz zu kommentieren bietet sich an.

Der Club der tötenden Dichter

„Die Sicherheit Israels zu schützen, ist Teil der Staatsraison Deutschlands“ (Merkel, Angela – anlässlich des 70. Jahrestags der Pogromnacht)

Eine Einschätzung der Bundeskanzlerin, an der es weniger als nichts zu rütteln gibt. Aus der Erbschuld der Deutschen erwächst die Pflicht den Staat Israel zu schützen. Diese Pflicht, diese Schuld lastet, so lange es einen deutschen Staat gibt, solange sich Menschen als ein deutsches Volk verstehen, auf eben jenen. Günter Grass trägt nicht nur Erbschuld, er trägt direkte Schuld an den Verbrechen an Millionen Menschen. Nur erträgt er sie nicht und er tat es nie. All seine Auslassungen über die angeblich 6 Millionen liquidierten Deutschen in Kriegsgefangenschaft genau wie all die vergeudeten Verse seines jüngsten „Gedichtes“, also jene Weltkriegsprosa auf Sekundarstufenniveau, welche es gestern global in diverse große Tageszeitungen schaffte, sind nicht weniger als plumpe Opfer-Täter-Umkehr im ganz großen Maßstab. Günter Grass ist der Paradedeutsche, der meint, nach 70 Jahren müsse doch mal Schluss sein; dass das weder möglich noch wünschenswert ist, steht weiter oben.

Kritik ist im Allgemeinen kein Privileg derer, die weiße Westen tragen. Nein in meinen Augen dürfen auch Menschen mit deutscher „Herkunft“, wie Grass es so unschön verklausulierte, Kritik üben und das auch an israelischer Politik. Nur sollten all jene auf der Hut sein, die tief verwurzelte Ressentiments in sich tragen, denn schnell wird aus Kritik ein polemischer Auswurf und aus Polemik ein Spiegel der eigenen Ängste und Vorurteile. So sind Grass Auswürfe keine Kritik an Positionen, keine inhaltliche Debatte, sondern eine Abrechnung mit der eigenen Schuld, von der er sich so gerne lossagen würde, da er sie nicht ertragen kann. Es ist sekundärer Antisemitismus in Reinform. Günter Grass wird den Juden Auschwitz nie verzeihen. „Trag es, du Natter!“ möchte man dem alten Mann entgegenschmettern, doch der fabuliert nun von gleichgeschalteter Presse, die ihn mit Nazimethoden missversteht und eine Kampagne gegen ihn fährt. Das macht er aber nach wie vor am besten selbst.

Lesenswerte Worte fand auch der Gesandte Emmanuel Nahshon:

Was gesagt werden muss ist, dass es zur europäischen Tradition gehört, die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen. Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will.

Links zum Thema:
Israelische Botschaft: Der Gesandte zu Günter Grass; Netanyahu zu Grass
Publikative.org – Neues von der Waffen-SS; Beim Schälen der Kartoffel; Grass – der Sarrazin für Israelkritiker
FAZ: Was Grass uns sagen will; Grass sieht „Gleichschaltung der Meinung“; „Anständige Leute sollten die Aussagen verurteilen“
Tagesspiegel: Günter Grass – ein Kreis schließt sich; Ach Grass„Auch Deutsche unter den Opfern“
Welt: Günter Grass – Nicht ganz dicht, aber ein Dichter
AfterChangesWeAreMoreOrLessTheSame:  „…und es muß gesagt werden“

An dieser Stelle sei auf eine Veranstaltungsreihe in der Roten Flora hingewiesen:

The Voices of Germany – Zur Kritik des Antisemitismus von Links

Hass aus liberalem Hause?

Der FDP können nun tatsächlich viele Vorwürfe gemacht werden und auch ihr Freiheitsbegriff ist nicht gerade Deckungsgleich mit meinem, nur offene Hetze gehörte vom geistigen Bodennebels Jürgen Möllemanns einmal abgesehen, eher weniger zum Repertoire der Freiheitlichen. Nun aber trat Cornelia Drechsler aus der sächsischen Einöde auf die große Bühne des Internet. In ihrem überschwänglichen Mitteilungsbedürfnis hat die Kommunalpolitikerin ihrem Hass mittels eines Schreibens an Grünen-Politiker Volker Beck Luft gemacht und dem bekennenden (schlimm genug, dass man sich dazu bekennen muss/soll, anstatt es einfach sein zu können) Homosexuellen mal gesagt was sie von seinem vermeintlich widernatürlichen Lifestyle hält. Das ganze geschwängert mit „Überfremdungsangst“ und sonstigen Ressentiments.

Doof, dass sowas in diesen Zeiten schnell in dieses verflixte Internet gelangt, so dass sich Frau Drechsler an die Wand gestellt fühlt und sich auf die freie Meinungsäußerung beruft.

Im Gespräch mit dem Berliner „Tagesspiegel“ äußerte sich die Stadträtin erstaunt darüber, „wie sehr sich Herr Beck durch eine harmlose Email bedroht fühlt und zur Hexenjagd bläst“.

Erstaunlich, wie sehr sich Frau Drechsler durch eine harmlose Berichterstattung bedroht fühlt und sich als Opfer einer Kampagne zu inszenieren sucht.

Zumindest die FDP weiß nun von zwei Leuten, die zwar als FDP-Fraktion antreten ohne Parteimitglieder zu sein. Bei der nächsten Wahl können Herr Schulze und Frau Drechsler ja für die Partei von Herrn Drechsler antreten: die NPD.

Auch hier bietet sich wieder ein Veranstaltungshinweis an:

Nazis sollen Nazimorde aufklären

Die rechtsextreme Partei kommt im sächsischen Landtag auf acht Abgeordnete. Somit haben für die drei NPD-Abgeordneten zehn bzw. 14 Abgeordnete der demokratischen Fraktionen gestimmt. Mehr als ein Dutzend Abgeordnete wünscht sich die NPD in einem Ausschuss, der sich der Aufklärung der NSU-Morde widmet.

Na klar, wer kennt sich sonst so gut auf diesem Gebiet aus…

Veranstaltungshinweis in diesem Zusammenhang: DIY

Eine Gefahr für Leib und Leben

Seien Rostocker auf Sankt Pauli, beschließt das Verwaltungsgericht. Der Verein geht eine Instanz weiter, Beim Magischen FC Blog steht alles nötige – und es lohnt sich, sich durch den trockenen Text zu wühlen.

Veranstaltungstipp hierzu:

DEMO auf ST. PAULI
“BLAU WEISS ROT GEGEN POLIZEILICHES KARTENVERBOT”
WANN: 22. April 2012 (Spieltag St. Pauli vs. Hansa)
WIE: Mit WET-Zug ab HRO
Abfahrt: 7.07 Rostock Hbf
WER: ALLE!!!! MACHT MOBIL!!

Es fahren Alle im Hansa-Trikot! Jeder Hansafan ist dazu aufgerufen, sich an dieser friedlichen Demonstration zu beteiligen. Es geht um VIEL!! Sagt jedem Fan Bescheid!

Sonst noch was?!

Interessanter Artikel zur Datei Gewalttäter Sport in der ZEIT

Dienstag etwas mehr Geld einstecken! SAVE MTZ RIPO!!

Ostersonntag Antirepressiva Soliparty im Goldenen Salon!