Die Saison startet immer mit der ersten Runde des DFB Pokals. Für mich zumindest und daher startet auch die Saison in diesem Blog erst jetzt, wo die Fahrt nach Trier durchgeführt ist. Doch bevor wir uns eben dieser widmen, wollen wir noch kurz einen Blick auf die bereits begonnene Zweitliga-Saison des FCSP 2011/12 wagen.
Auswärts in Bielefeld
Das einzige Testspiel, das ich in der Sommerpause gesehen habe. Es war der vorletzte Tag meines Urlaubs, der sich durch wirklich gutes Wetter auszuzeichnen wusste. Man hätte ihn wirklich besser gestalten können. Geschenkt.
Auswärts-Heimspiel in Lübeck gegen Ingolstadt
Nach 18-stündigem Alkoholgenuss nebst Fotografie auf einer wunderbaren Hochzeit wusste ich in der Nacht schon, der Morgen würde ein schwerer werden, der Kopf würde hämmernd schmerzen und der Körper die Verbindung zur Matratze nicht lösen wollen. So habe ich alkoholisiert über diverse Kanäle dem guten “Sorgenbrecher” zu verstehen gegeben, dass er mich doch bitte wecken möge.
Die Matratze leitet das Vibrieren des Handys wie Urin die Elektrizität eines Weidezaunes und ähnlich unangenehm dröhnt die seichte Bewegung im Kopf. Dem Freund trotz meiner Bitte zu verstehen gegeben, dass ich das Bett an diesem Tag nicht verlassen würde, um um 11 dann doch aufzustehen und um 12:06 mit dem Regionalexpress in Richtung Marzipan-Stadt zu fahren, die ich um 12:48 planmäßig erreichte. Vom Bahnhof via Taxi zum Stadion und 1 Minute nach Anpfiff auch die Kartenkontrolle passiert. Doch noch zum Spiel geschafft. War gut, haben gewonnen.
Auswärts in Frankfurt
War nicht da und habe auch keine Lust mich mit dem Für und Wider des Stimmungsboykotts auseinanderzusetzen. Ein Punkt aus Frankfurt kann man schon mal mitnehmen. Geht klar.
Auswärts in Trier – Erste Runde DFB-Pokal
Vorweg: Ich würde ja geradezu gerne bei wiederkehrenden und obendrein auch erwarteten Er-eig/geb-nissen jedes Mal den Trailer von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ in diesem Blog posten. Beim FC St. Pauli als Thema führte dies jedoch zu einer gewissen Monotonie, die ich diesem Medium nicht zu Eigen werden lassen mag. Also doch eine etwas dezidiertere Auseinandersetzung mit Trier.
Ich finde Trier scheiße. Trier ist eine unfassbar langweilige Stadt. Das merkt man beispielsweise daran, dass der Billiardladen erst um 15 Uhr öffnet oder dass Sehenswürdigkeiten ausgeschildert sind, die keine sind, wie ein Hafenkran aus dem Mittelalter. Gähn. Das Frühstück war passabel, ein Highlight jedoch vermochte es nicht zu werden. Wie eigentlich gar nichts in dieser Stadt, dieses Vermögen aufzuweisen wusste. Nasen, denen man ihre Gesinnung im wahrsten Sinne an der Nasenspitze ablesen konnte, standen auf dem Weg zum Stadion und von selbigem wieder weg immer wieder einzeln und in Klein-Gruppen am Wegesrand und bei Ultras.ws (Yeah!) beschwert man sich, die ganze Stadt wäre als Faschisten beleidigt worden („Alerta! Alerta! Antifascista!“). Ich bekomme die Tränen.
Die herrlich geisteskranken (insane) Ultras aus Trier, bewiesen in ansprechendem Umfang ihre Öddelichkeit, und präsentierten neben ihrem Anti-Repressionsprotest, was ja per-se erstmal okay ist, aber begleitet von Rumgeprolle auf dem Zaun, zumindest einen dezenten Beigeschmack bekommt, das Statement man habe kein Bock auf Alerta Gangbang. Das spricht für sich selbst und unterstreicht einmal mehr in welche Schublade diese Szene zu stecken ist. Natürlich soll auch die Freundschaft zur Generation Grenat aus Metz, die ja durchaus eher im rechten Spektrum einzuordnen sind, genauso wenig verschwiegen bleiben wie die kürzlich präsentierte „HOMOFOTZEN„-Tapete gegen Homburg. Ganz großes Kino.
Auf Seiten St. Pauli wurde dem Austragungsort entsprechend Karl Marx mit einem selten großartigen Zitat gewürdigt und gleichwohl die Gegenseite und eigentlich das ganze Volk (uahh) zielsicher und mit Niveau gepiesackt. Das ganze mit den bekannten Braun-Weißen Fahnen aus der Vorsaison (Derbysieg und so), sorgte für ein ansprechendes Bild. Nichts krasses aber durchaus machbar.
Nach dem Spiel bleibt festzustellen: Alles wie letztes Jahr: Dumme Heimfans, unterklassiger Gegner, wir in Rot und mit inhaltlich roter Choreo. Das ganze garniert mit einer richtig, richtig beschissenen Vorstellung der Boys in Brown(-Red).
Der Sonderzug, den wir zur Reise benutzten, war kürzer als sonst üblich und auch als geplant, was an der geringen Nachfrage lag. Die rührte wohl aus den Faktoren Ferienzeit, vor der Sommerpause schon Sonderzug gefahren und den Pokalerfahrungen der letzten Jahre. Sind die Menschen in ihren Aussagen konsequent, dürften nächstes Jahr noch mehr Leute auf die erste (und einzige?) Runde im DFB-Pokal verzichten.
Hoffen wir auf eine solidere Vorstellung gegen Aachen, zumindest dahingehend gibt es Erfahrungswerte, die nach einem Scheiß-Spiel eine komplett ausgewechselt wirkende Mannschaft erwarten lassen können, aber nicht müssen. Man darf also gespannt bleiben.
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