Etwas länger ist es her, doch ich möchte euch mal wieder mit etwas Lesestoff jenseits dieser Seiten versorgen.
Zurück zum “Humba Tätäräää!”
(Eurosport)
Auf der Website des Snooker-TV-Senders Nr. 1 findet sich ein schöner Blogpost zum Protest gegen den 12:12 Protest. Ist nicht zuletzt auch als Ergänzung zu unserem Text über die wahren Fans interessant. Ebenso lesenswert ist Schuster bleib bei deinen Leisten auf Schwatzgelb.de
Mit dieser widersinnigen Interpretation des Protestierens würden sich Castor-Demonstrationen stets in jenem Moment in Wohlgefallen auflösen, in dem das Ding auf die Gleise rollt. Atomkraft-Gegner hätten fröhlich lachend die Segel gestrichen, nachdem Schwarz-Gelb den Ausstieg aus dem Ausstieg bekannt gegeben hatte. Doch die Proteste blieben standhaft, denn sie hatten ein konkretes Ziel.
Ein Dresden-Fan redet sich in Wut
(Frankfurter Rundschau)
Thomas Wendrich geht mit seinem 15-jährigen Patenkind regelmäßig Spazieren und berichtet vom Gespräch beim letzten Treffen über Gerechtigkeit, Rechtsprechung, Kollektivstrafen, Demokratie und die domestizierung des Ostfußballs. Mich stört zwar die ewige Rhetorik von „Kriminellen“, da das meines Erachtens zu kurz greift, dennoch werden Mechanismen sehr schön aufgezeigt und dem Jungen kann man zu so viel Scharfsinn nur gratulieren (wenn es sich denn so zugetragen hat).
Oh, mein sonst so friedlich Latein büffelnder Patensohn hat sich in Wut geredet! Es freut mich, dass er aufbegehrt und Schlüsse zieht! Ich frage ihn, ob er lieber den Richter beseitigen wolle, oder das Gesetz, wonach er geurteilt habe. Am besten beides! Denn was keinen Nutzen habe, solle auch nichts kosten! Wir lachen, und er entschuldigt sich leise.
Fußball und ich
(mustERkennung)
Bericht vom Unioner Gastspiel bei der Braunschweiger Eintracht aus der Sicht eines, den es nur selten ins Stadion treibt, der mit dem Sport Fußball als solchem wenig anfangen kann, der aber das Stadionerlebnis, die Kultur auf den Rängen, den gesamten irrationalen Quatsch von Kälte und Bier, kollektiven Emotionen und Heiserkeit zu schätzen weiß. Eine beinahe Außenperspektive auf die Kultur, die es zu schützen gilt und die eben aus mehr besteht, als Fahnen und Transparenten.
Bis zum Anpfiff sind es noch 2 Stunden, es ist kalt und nass, zum Glück kein Regen. Ich ahne ein knappes Kontingent an Karten und entscheide mich dazu, gleich die Karte zu kaufen, im Gästeareal zu warten, vielleicht ein Bier zu trinken. Es gab nur noch Sitzplatzkarten, genau, dass was ich nicht wollte, dass was ich wollte, ich wollte – nun endlich entschieden – die Lieder hören, die Mannschaft feiern, begeistert sein von einem Verein. Meinem Verein?