Draußen zu Hause – Teil 2

Einer der Orte, an dem Menschen auf Sankt Pauli draußen zu Hause sein konnten, war schon seit Jahren Opfer städtischer Vertreibungspolitik. Rund ein mal pro Woche, wurde den Menschen, die sich an der Simon-von-Utrecht-Straße zwischen Hamburger Berg und Talstraße am warmen Entlüftungsschacht niederließen, ihr Hab und Gut weggenommen. Dieser vermeintliche Schandfleck wurde im Frühjahr mit einem Metallkasten derart verschandelt, dass die Vorzüge dieses Platzes zerstört wurden. Das Künstlerkollektiv “We Are Visual” hat sich nun daran gemacht, diesen Missstand wieder zu beheben und zwei Betten instaliert:

zwei betten from .wav on Vimeo.

Das Entlüftungsgitter war in den letzten Jahren einer von wenigen Orten in St.Pauli, wo Obdachlose sich aufwärmen und im Winter erträglicher aufhalten konnten. Im Frühjahr wurde die Abluft so modifiziert, dass seitdem ein Aufenthalt dort unmöglich gemacht wurde.

Die Platten sind (Stand: Heute morgen) noch immer weg – die Betten leider auch.