Kostenbeteiligung an Polizeieinsätzen? MDR Magazin „exakt“ ist dafür

In steter Regelmäßigkeit wabert die Forderung der Polizei-Lobbygruppen um Rainer Wendt & Co. durch den Mediendschungel, Vereine, Verbände oder Veranstalter von Großveranstaltungen mögen sich an den Kosten von Polizeieinsätzen finanziell beteiligen.

Ob das angesichts der hohen Steuerzahlungen der Vereine gerechtfertigt ist; nach welchem Prinzip entschieden würde wer wann wieviel zahlt; und ob das überhaupt verfassungsrechtlich unbedenklich ist, sind dabei ungeklärte Fragen.

Kostenbeteiligung an Polizeieinsätzen? MDR Magazin „exakt“ ist dafür weiterlesen

SPD plant Demo gegen „Linke (?) Gewalt“

Update 14:20: Die SPD dementiert das Vorhaben nicht, weitet es aber in einer Hinsicht aus und schränkt es in anderer Hinsicht ein. So soll es keine Demonstration geben, sondern lediglich eine stationäre Kundgebung. Thematisch möchte sich das Bündnis gegen Gewalt generell richten, also auch gegen „linke“, aber eben nicht nur. Welcher Gewaltbegriff dem zugrunde liegt, und ob etwa auch Polizeigewalt inbegriffen ist, ist zu Stunde nicht überliefert. SPD plant Demo gegen „Linke (?) Gewalt“ weiterlesen

Wahlkampf in Merkeldeutschland

Ganz Merkeldeutschland ist aus dem Häuschen, im September darf “Mutti” wiedergewählt werden. Das findet zumindest Marusha, die uns in den 90ern unter anderem mit einer schlechten Bumstechno-Version von “Somewhere over the Rainbow” die Gehörgänge malträtierte. Ihren Merkelfanatismus durfte sie jetzt gepaart mit Nationalchauvinismus und einer Menge Krisenverklärung in die Welt posaunen und so ein Bild einer außerordentlich dummen Person zeichnen. Danke für diese 5 schmerzhaft lustigen Minuten!

Sie hat 80 Millionen Kinder. Sie ist gut zu allen. Ich habe sie mal mit Claudia Roth kichern sehen. Schwarz-grün wäre super, eine Revolution für Deutschland. Vielleicht wähle ich das so. Ja, ich wähle das so! Eigentlich lebe ich ja grün. Ich trenne meinen Müll. Ich ernähre mich halb vegan, halb vegetarisch, esse aber auch mal ein Stück Huhn, wenn ich weiß, es ist bio. Aber zurück zu Angela Merkel: Sie tritt unscheinbar auf, und trotzdem leuchtet sie. […] Angela Merkel leuchtet durch ihre Aura. Sie strahlt stärker als Gorleben. (Welt.De)

Disco Henning

Fremdschämfreuden der ganz anderen Art bieten uns die CDU- (Jaja, Marusha, Merkel macht das alles im Alleingang) Herausforderer von der SPD: Wahlkampf-Kinderlieder. Zur Melodie des „Lied über mich“ singt Mario “Disco” Henning aus und für Wahlkreis 68 über sich, seine Partei und natürlich Harz und Aschersleben. Ein Hauch Mallorca weht mit dem Septemberwind durch die Täler des Harzes. Für Bergbewohner typisch gibt es dankenswerterweise gib es die wohl ungewollte Frei.Wild-Referenz gleich dazu (Achtung, Youtube: Frei.Wild!): Er ist wie wir/ihr/wer?, von hier.

via Schlecky Silberstein

Kapitalismus mit rundlichem Antlitz

Investmentbanken und Hedgefonds agieren wieder wie vor der Krise, Großbanken manipulieren die Zinsen, die Manager lassen sich Traumgehälter und Phantasieboni auszahlen, Milliardenhilfen für Griechenland und andere notleidende Staaten gehen zu 80 Prozent zurück an die Banken. Das Primat der Politik steht nur noch auf dem Papier, in Wirklichkeit bestimmt die Finanzindustrie den Takt der Politik.

Vor diesem Hintergrund ist es erschütternd, wie schnell die Vorschläge von Sigmar Gabriel zur Bankenregulierung als “Populismus” (Wolfgang Schäuble) abgebürstet wurden. Denn der SPD-Chef hat recht, wenn er die Frage der Kontrolle der Finanzindustrie zur Überlebensfrage der Demokratie erklärt. Deshalb ist das Thema Finanzmarktregulierung auch das richtige Wahlkampfthema. (Sprengsatz.de)

Es geht um das Thesenpapier des Sigmar Gabriel. Die Speerspitze der revolutionären Proletarierbewegung „SPD“ hat sich in Form ihres Parteichefs zur Eurokrise positioniert und präsentiert einen klientelgerechten, weil leicht verständlichen und zutiefst populistischen, sowie der Parteilinie treu bleibenden, weil unwirksamen Lösungsansatz: den Banken das Zocken verbieten.

Weder Gabriel noch Spreng werden der Krisenproblematik hier im Ansatz gerecht. Was ist denn mit der SPD Politik unter Schröder? Und was ist vor allem mit der rot-grünen Beschäftigungspolitik dieser Tage? Wie verhält es sich denn mit der bundesdeutschen Nettolohnentwicklung und der Wirtschaftskrise?
Statt also die eigene Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Zeit der rot-grünen Bundesregierung als eine der bedeutendsten Ursachen für die Krise zu benennen oder gar dem Problem mit vernünftiger Kapitalismuskritik beizukommen, wird tumb auf die armen Bankvorstände eingedroschen.

Da sitzen ein paar Vorzeigekapitalisten in den Chefetagen großer Banken und verhalten sich so, wie es das System möchte und Siggi fordert mehr Anstand und Regulierung – ganz im Sinne des „kleinen Mannes“, versteht sich. Was fordert Gabriel denn da? Anständige Kapitalisten? Kapitalismus mit menschlichem Antlitz? Mir wird schlecht!

Sprengs Text baut auf der selben ekelhaften Verblendungsrhetorik auf, wie Gabriels Thesen. Was soll das sein? Eine Wahlempfehlung für die SPD? Hier wird eine Hoffnung in die offenbar leblose Opposition gesteckt, die wirklich rein gar nichts tut, was sie als Opposition erkennbar werden ließe. Sprengs Text trieft vor der Angst dem Wahlvolk sei das Gespenst der „Alternativlosigkeit“ schon so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass Schwarz(-Gelb?) tatsächlich auch die nächste Wahl gewinnen könnte.

Die Regierung macht in der Krise tatsächlich keinen guten Job und die deutsche Austeritätspolitik wird von nahezu allen Seiten nicht zu unrecht kritisiert. Nur hat Schäuble als Regierungsvertreter mit einem Recht: Gabriels Thesenpapier ist blanker Populismus, wer etwas anderes behauptet hofiert diesen. Jeder Satz des Papiers ist als Bankerschelte zu verstehen. Als wären Finanzvorstände die Blutegel, die ein ansonsten funktionierendes System auslaugten. Hier wird mit den Ängsten und Vorurteilen der Wähler_innen gespielt. Das Wesen der Krise bleibt dabei unerwähnt und von den vorgeschlagenen Maßnahmen unberührt. Die Wähler_innen bekommen nicht mehr, sondern andere Antworten. Letztlich werden sie dabei aber nicht besser verarscht, als unter der jetzigen Regierung.

Es ist eine typisch unbeholfene, sozialdemokratische Kapitalismuskritik, wie man sie kennt. Da wirft sich das Oppositionswa(h)lross zum Wahlkampf auf den Beckenrand, winkt mit seinen falschen Thesen und … stellt fest, es kommt nicht mehr ins Wasser. Der Dompteur versucht dem gestrandeten Ungetüm mit ein wenig Wahlkampfhilfe beizukommen, doch das Wa(h)lross ist zu fett. Rein metaphorisch gesprochen, versteht sich.

Geschmacklos

In Chemnitz wächst der Widerstand gegen einen Laden mit dem Namen „Brevik“.
[…]
Der Name Brevik, der an den 77-fachen norwegischen Mörder Anders Breivik erinnere, sei „geschmacklos, schockierend und völlig unakzeptabel“, sagte die sächsische SPD-Landtagsabgeordnete und Initiatorin Hanka Kliese zur Begründung.

Nein das darf man in Deutschland nun wirklich nicht mehr sagen bzw. machen. Seinen Naziladen mit Naziklamotten für Nazis auch noch so ähnlich nennen wie den Naziattentäter aus Norwegen. Nur ein ganz kleines bisschen Anders. (sorry, der musste sein…)

Hier hat sich wirklich ein Problem aufgetan. Dass hier Nazis Kleidung im Stile der „Mode für die Mitte“ machen und nur versteckt zeigen, welche Ideologie hinter dem schnuckeligen Runen-Wikinger-Schick steht, scheint ja kein Problem zu sein. „Geschmacklos, schockierend und unakzeptabel“ sind lediglich Nazis, die zeigen, dass sie Nazis sind. Wie sähe das schließlich aus? Was sollte denn das Ausland von uns denken?

Zum Glück war die SPD in Geschmacksfragen noch nie wirklich kompetent. Meine Geschmacksempfehlung: Nazikleidung ist nicht schick, ruck-zuck ist die Fresse dick!

Anmerkung: Frau Kliese und einige andere finden offenbar nicht nur den Namen problematisch. Das weiß zu erfreuen…

 

 

Endlich abgeschrieben

„Und Tschüss“, hab' ich gesagt!

Lange genug haben wir berechtigterweise an seinem Stuhl gesägt. Eine Unverschämtheit jagte die nächste und schlussendlich war es eine schreckliche Tragödie, die den  „Bezirksschreiber“ dazu bewegte, seinen Hut zu nehmen. Wer ständig damit beschäftigt ist, den imaginären Sheriff-Stern mit Populismus zu polieren, neigt wohl dazu, die wichtigen Aufgaben zu vernachlässigen. In jeder Hinsicht versagt. Wegtreten!

Wer nun kommt ist fraglich, nicht unwahrscheinlich ist jedoch, dass es Andy Grote wird. Als Freund/Vertrauter/whatever von Johannes Kahrs, der an der ganzen Schose, die Schreiber nun das Wasser über die Oberkante der Unterlippe steigen ließ, nicht gerade unbeteiligt war, stellte Grote eine Fortsetzung Schreibers Politik dar.

Aber wat willst machen? Schießen darfst nicht. Also abwarten, was passiert und nötigenfalls müssen wir wieder an ’nem Stuhl sägen. Immerhin sind wir in der Überzahl und das ist ja auch irgendwie beruhigend zu wissen.